Heta muss auf Milliardenguthaben Strafzinsen zahlen
Die Abbaueinheit der früheren Hypo Alpe Adria sitzt auf acht Milliarden Cash. Derzeit darf sie nichts ausschütten – und muss der Notenbank hohe Strafzinsen zahlen.
Wien – Die ehemalige Hypo Alpe Adria kommt bei der Verwertung ihrer Vermögenswerte gut voran und sitzt mittlerweile auf fast acht Milliarden an Cash-Beständen. Das Problem dabei: Die heutige Abbaueinheit Heta muss das Geld bei der Nationalbank bunkern, die dafür Strafzinsen verlangt. Das kostet die staatliche Heta 32 Millionen Euro im Jahr, erklärte ihr Chef Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath am Freitag.
Wie hoch die Hypo-Rechnung für die Steuerzahler wird, könne man erst am Ende der Verwertung sagen. Die Auszahlung an die Gläubiger könne die Heta jedenfalls nicht aufbringen, hieß es. Die bisherige Steuerzahlerrechnung von sieben Milliarden Euro wird somit wohl weiter steigen. (red)
Wien – Die Altlasten der früheren Hypo Alpe Adria verkaufen sich weit besser als befürchtet. Für ihre Nachfolgerin Heta bedeutet das: Sie hat Geld wie Heu, zumal sie wegen des Schuldenmoratoriums keine Forderungen begleichen muss. So haben sich mittlerweile fast acht Milliarden Euro auf ihrem Konto angesammelt. Doch die Freude über den Schatz hält sich in Grenzen. Die Heta muss die Gelder nämlich bei der Nationalbank deponieren und dafür Strafzinsen zahlen.
Bei einem Negativzins von 0,4 Prozent bedeutet das: 32 Millionen an Kosten im Vorjahr, wie Heta-Chef Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath am Freitag erklärte. Um aus dem Dilemma herauszukommen, möchte die Gesellschaft das Geld lieber früher an die Gläubiger ausschütten. Das hat allerdings die Finanzmarktaufsicht in ihrer Funktion als Abbaubehörde zu entscheiden. Die Heta darf aber einen Vorschlag unterbreiten. Das dürfte zu Jahresmitte der Fall sein.
Wie hoch eine Ausschüttung sein könnte, wollte SchoenaichCarolath noch nicht verraten. Hauptgläubiger ist der Kärntner Ausgleichszahlungsfonds (KAF), der den Investoren die Anleihen mit Abschlag abgekauft hat. Das führt zur skurrilen Situation, dass sich der KAF beim Bund verschulden muss, obwohl ein Teil der Mittel auf dem Heta-Konto liegt.
Der Abbau von Krediten, Wertpapieren, Immobilien und sonstigen Vermögenswerten der einstigen Hypo soll nun rasch voranschreiten, sodass schon heuer 80 Prozent der Assets versilbert sind. Ein Prestigeobjekt kommt dann auch bald unter den Hammer: die in Klagenfurt liegende und vom US-Architekten Tom Mayne geplante Zentrale, in der derzeit noch 260 Heta-Leute arbeiten. Über den Wert der Immobilie gibt es keine genauen Auskünfte, in der Bilanz ist sie mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag verbucht.
Auch der Mitarbeiterabbau schreitet mit dem Assetabbau parallel voran. Zum Jahresende werden in Österreich – in erster Linie in Klagenfurt – nur noch 220 Menschen für die frühere Hypo arbeiten. In allen Einheiten – inklusive Hotels – werden die Stellen heuer von 970 auf 740 sinken. (as)