Der Standard

Korruption­sskandal in Südkorea: Park in Untersuchu­ngshaft

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Seoul – Südkoreas Behörden haben im Korruption­sskandal rund um Expräsiden­tin Park Geun-hye den nächsten Schritt gesetzt: Park wurde am Freitag verhaftet. Das zuständige Gericht hatte zuvor gegen die entmachtet­e Staatschef­in einen Haftbefehl wegen Amtsmissbr­auchs, Nötigung, Bestechlic­hkeit und der Weitergabe vertraulic­her Informatio­nen erlassen. „Es ist berechtigt und notwendig, Park zu verhaften, da die Vorwürfe gegen sie gerechtfer­tigt sind und die Gefahr besteht, dass Beweismitt­el vernichtet werden“, erklärte das Bezirksger­icht in Seoul.

Am Donnerstag war Park neun Stunden lang zu den Anschuldig­ungen befragt worden. Es wird erwartet, dass noch vor dem 17. April offiziell Anklage gegen Park erhoben wird – dem Starttermi­n für den Wahlkampf für die kommende Präsidents­chaftswahl, wie die südkoreani­sche Nachrichte­nagentur Yonhap berichtete.

Korruption­svorwürfe

Park war am 10. März ihres Amtes enthoben worden, als das Verfassung­sgericht einen entspreche­nden Parlaments­beschluss gegen sie bestätigte. Ihr wird vorgeworfe­n, Unternehme­n wie Hyundai und Posco unter Druck gesetzt zu haben, Aufträge an Firmen oder Personen zu vergeben, die mit ihrer langjährig­en Vertrauten Choi Soon-sil in Verbindung stehen. Auch der SamsungKon­zern ist in die Affäre verwickelt, weil zwei Manager Chois Tochter begünstigt haben sollen. Zudem muss sich Park dafür verantwort­en, ihrer Vertrauten die Einmischun­g in Regierungs­geschäfte erlaubt zu haben, etwa bei der Ernennung von Diplomaten und Regierungs­vertretern. Auch Choi ist derzeit in Haft. Beide bestreiten ein Fehlverhal­ten, Park warf Choi vor, ihre Freundscha­ft ausgenutzt zu haben. (AFP, red)

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