Der Standard

Begegnung der visuellen Art

- Michael Wurmitzer

Es sei eine „Affenschan­de“, gestand Erich von Däniken in den Seitenblic­ken am Samstag, dass ausgerechn­et er „bis heute noch kein Ufo gesehen“habe. Der ORF hatte dem Schweizer Propheten des Extraterre­strischen bei seinem Auftritt in der SimmCity in Simmering aufgelauer­t. Hierzuland­e sei das Publikum „eher ein bisschen lahm“, klagte der, trotzdem war der Saal rappelvoll.

„Die Frage ist, inwieweit macht man sich lächerlich, wenn man so was sagt“, deutete eine vom ORF vor die Kamera gezerrte Reisebüroa­ngestellte (!) ihr Zutrauen in das Außerirdis­che zögerlich an. Etwa ein Fernreiset­rend der Zukunft? Nur nichts verpassen!

Im Gegensatz zu von Däniken eine Sichtung getätigt hat jedenfalls Klaus Eberhartin­ger beim Auftakt der neuen Staffel von Dancing Stars. Auch die wurde in den Seitenblic­ken nachbereit­et. Dabei entfiel ein Gutteil der Sendezeit auf NeoJurymit­glied Karina Sarkissova. Die Ex-Staatsoper­nprimaball­erina hatte beim Einzug auf der Showtreppe tief blicken lassen.

„Ich hab nicht nur das Bein gesehen, ich hab auch die Stelle gesehen, wo die beiden Beine zusammenwa­chsen“, kommentier­te Eberhartin­ger in zurückhalt­ender und geschmackv­oller Manier. Diese Überlegenh­eit gegenüber dem Ufo-Sucher sollte aber, noch nicht genug, noch weiter in Worte der Selbstvers­tändlichke­it und Abgeklärth­eit gefasst werden: „Hallo, do bin i jo Gynäkologe.“

Sarkissova selbst schien am allerwenig­sten Probleme mit dem Blitzer zu haben. Schamlos heiter kokettiert­e sie in die Kamera: „Haben Sie es genossen? Was soll ich sagen? Tut mir leid oder was?“Was Understate­ment anbelangt, kann sich ihre Erotik von den Außerirdis­chen noch was abschneide­n. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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