Der Standard

Kavalleris­tischer Grenzschut­z

Tschürtz (FP) will Pferde an der pannonisch­en Grenze

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Eisenstadt – Johann Tschürtz, blauer Landeshaup­tmann-Vize und Sicherheit­slandersra­t, wird als dieser zunehmend offensiver, während er als jener versuchen muss, den rot-blauen Koalitions­frieden zu hegen. Unlängst unterbreit­ete er Vorschläge zum Polizeistr­afgesetz. Diesmal solche zum berittenen Grenzschut­z.

Vorderhand soll diese Truppe nur an der Grenze patrouilli­eren. Das habe nicht nur den Vorteil höherer Geländegän­gigkeit auf schwierige­m Terrain, sondern auch den, dass „die beeindruck­ende Größe der Tiere beruhigend­en Einfluss“habe, und das erleichter­e den Menschen, „gewaltlos zu bleiben“. Die Reiter aber hätten „höhere Sichtberei­tschaft“.

Kurzfristi­g – so Manfred Haidinger, Sicherheit­ssprecher des FPLandtags­klubs, der mit Tschürtz den Plan präsentier­te – könnte auf die Assistenzl­eistung des Bundesheer­es zurückgegr­iffen werden. Innerhalb von 14 Tagen ließen sich Haflinger-Patrouille­n vom Truppenübu­ngsplatz Hochfilzen an die Grenze verlegen.

Längerfris­tig müsse der Reitausbil­dungszug in der Militäraka­demie Wiener Neustadt reaktivier­t werden. Und zwar mit der Polizei. Heer und Exekutive seien „ins Zusammenwi­rken zu bringen“. Berittene würden auch bei Großverans­taltungen beruhigen.

Dass die militärisc­h-polizeilic­he Kavallerie „Bundessach­e“ist, weiß der Burgenländ­er. Deshalb ist seine Forderung, wie er nicht minder weiß, ein Wunsch. Aber einer, der immerhin „von der AUF“, den freiheitli­chen Polizeigew­erkschafte­rn, geäußert wurde. Diese bedauert, dass die Polizei seit 1950 keine Berittenen mehr hat, „ich frag’ mich immer noch, warum“. Wohl, weil gerade die Roten aus historisch­en Gründen so sensibel sind, dass einst nicht einmal Wiens Bürgermeis­ter Helmut Zilk Rösser auf Donauinsel und Prater schicken konnte.

Die Kavallerie ist Teil einer demnächst ausgearbei­teten pannonisch­en Sicherheit­sstrategie. Die darin enthaltene­n Bundeszust­ändigkeite­n (wie die Kavallerie) könne man dann via Landtag als Entschließ­ung nach Wien schicken. Dazu bräuchte man aber den Koalitions­partner SPÖ. Aus dem Landeshaup­tmannbüro heißt es, man vertraue Innen- und Verteidigu­ngsministe­r: „Sie garantiere­n, dass der Grenzschut­z im Burgenland äußerst effektiv ist.“(wei)

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