Kräftig ausgelagert
Das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter scheint bei vielen Ministern und deren Kabinetten nicht wahnsinnig stark ausgeprägt zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass mehr als 40 Millionen Euro jährlich für externe Leistungen ausgegeben werden. Nicht jede dieser Ausgaben ist natürlich ein Fall für den Rechnungshof: Wenn das Außenministerium mehrere Hunderttausend Euro für private Sicherheitsdienstleistungen ausgibt, ist das noch nicht zwingend problematisch. Bei einfachen Wach- oder Portiertätigkeiten müssen schließlich nicht gleich zusätzliche Polizisten abgestellt werden.
Bei vielen anderen Leistungen, die in einer aktuellen Anfrageserie aufgelistet werden, stellt sich aber sehr wohl die Frage, warum diese nicht von den Ressortmitarbeitern erbracht werden können. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten der Erklärung: Der Personalabbau, den es im langjährigen Vergleich gab, ist nicht spurlos an den Ressorts vorbeigegangen. Zur Erinnerung: Zu Beginn des Jahrtausends gab es noch 168.000 Planstellen im Bund, zuletzt waren es um 30.000 weniger. Statt zusätzliches Personal im Haus anzustellen, wird nun kräftig ausgelagert.
Dieses Argument allein greift aber zu kurz. Es muss auch die Frage gestellt werden, ob in den Ministerien immer die richtigen Leute beschäftigt werden. Sich von schlechten Mitarbeitern zu trennen, ist bekanntlich nicht die einfachste Übung im Bundesdienst.