Sichere Beteiligungen
Integrationsfonds-Exchef steigt in Sicherheitsfirma ein
Wien – Der Exchef des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und heutige Generalsekretär des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ), Ex-ÖVP-Mitarbeiter Alexander Janda, hat sich Ende März mit vier Prozent an der Linzer Sicherheitsfirma Nimbusec GmbH beteiligt. Das Start-up wurde 2013 gegründet und bietet u. a. Sicherheitslösungen zur Früherkennung von Hackingangriffen auf Websites an.
2015 hat Nimbusec den Wettbewerb „Start Secure 2015“gewonnen, der laut Organisatoren „eine entgeltliche Kooperation zwischen dem Innenministerium und der Futurezone („ Kurier“; Anm.) ist“. Als „Organisationspartner“wurde auch das KSÖ genannt. Selbiges ist ein gemeinnütziger Verein, der sich um „Themen der inneren Sicherheit“kümmert, Mitglieder sind u. a. Innenministerium, Industriellenvereinigung, Kapsch oder Novomatic. KSÖChef Janda war denn auch in der 23-köpfigen Jury des Wettbewerbs vertreten und war auch bei der Preisverleihung dabei.
Janda betont auf Anfrage des STANDARD, dass es sich bei seinem Engagement „um eine private Beteiligung“handle. Er sei beim Wettbewerb darauf „aufmerksam geworden“, dass Nimbusec „ein interessantes Unternehmen ist“. Das taten auch andere, so hat sich auch der Inkubator SBA Research mit 1,33 und die KPMG Security Services mit vier Prozent beteiligt. Die KPMG begründet das mit ihrer einschlägigen Beratungstätigkeit.
Dem Innenminister bescherten die vielen Berührungspunkte mit Janda (der Integrationsfonds ressortierte zum BMI, als er seine Wohnungen versilberte; die Justiz ermittelt in der Causa, es gilt die Unschuldsvermutung) eine parlamentarische Anfrage der Grünen. Sie erfragen „Geldflüsse und Förderungen des BMI bzw. seiner vorlagerten Rechtsträger ... an Janda oder Vereine, in denen er Funktionen hat(te) oder Firmen, an denen er beteiligt ist“. Und sie wollen wissen, „welche Aufträge des BMI an Nimbusec ergingen“. Antwort gibt es bis spätestens 3. Juni. (gra)