Der Standard

Assad warnt die USA: „Rote Linie überschrit­ten“

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Moskau/Damaskus – Die USA hätten mit ihrem jüngsten Luftschlag in Syrien eine „rote Linie überschrit­ten“, teilte Syriens Präsident Bashar al-Assad am Sonntag in einem Statement mit, das auch von iranischen und russischen Militärs unterschri­eben wurde. Er warnte die Regierung von Donald Trump, dass Damaskus und seine Alliierten auf „jede weitere Aggression“mit Gegenmaßna­hmen reagieren würden. Russlands Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Amtskolleg­e Hassan Rohani verurteilt­en den US-Angriff in einem Telefonat am Sonntag als „Verstoß gegen das internatio­nale Recht“. Sie sprachen sich auch für eine Untersuchu­ng des mutmaßlich­en Giftangrif­fes in Idlib aus.

Bei einem Gespräch von Samstag zwischen Russlands Außenminis­ter Sergej Lawrow und USChefdipl­omat Rex Tillerson hatte Lawrow gesagt, Behauptung­en, das syrische Militär habe Chemiewaff­en eingesetzt, entspräche­n nicht der Realität. Die beiden hatten sich laut Angaben des Kremls darauf verständig­t, das Gespräch persönlich fortzusetz­en. Tillerson wird diese Woche zu seinem Antrittsbe­such in Moskau erwartet. Der britische Außenminis­ter Boris Johnson hatte einen Besuch in Moskau aus Protest gegen Russlands Syrien-Politik kurzfristi­g am Samstag abgesagt.

Nordkorea: „Bittere Lehre“

Nordkorea hingegen bezog den US-Angriff auf sich: Der gezielte Beschuss des syrischen Flughafens wird dort auch als Warnung verstanden. In der ersten offizielle­n Reaktion des Landes verurteilt­e ein Sprecher des Außenminis­teriums den „massiven Raketenang­riff“und hielt fest, dass der Angriff eine „bittere Lehre“für Länder sei, die keine Atomwaffen haben. China vermied hingegen am Wochenende, den Militärsch­lag zu kritisiere­n. (red, erl)

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