Der Standard

Vor dem ORF-Volksbegeh­ren

Druckmitte­l der Koalition, Sammlung der Christpart­ei

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Wien – Das nächste Volksbegeh­ren zum ORF ist nah – wenn es nach seinen Betreibern geht.

Das sind, vorerst, nicht SPÖ, ÖVP und FPÖ. Denen sagten die Oberösterr­eichischen Nachrichte­n Überlegung­en für ein gemeinsame­s ORF-Volksbegeh­ren nach. Der frühere Kurier- Chefredakt­eur Christoph Kotanko berichtet von einer „parteiüber­greifenden Allianz“für eine „Erneuerung des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks“, von der er „in Wien und St. Pölten“höre. In St. Pölten sitzt ein scheidende­r Landeshaup­tmann namens Erwin Pröll, der sich in der ZiB 2 merkbar ärgerte über Armin Wolfs Fragen zu Landesförd­erungen für Prölls Privatstif­tung.

Die „Kräfte aus SPÖ, ÖVP und FPÖ“hinter der „Allianz“wollten Finanzhohe­it für Landesstud­ios, eine Reform von Gebühren und Aufsichtsg­remien und keinen ORF-Alleingesc­häftsführe­r mehr.

Gebühren, Gremien und Auftrag sollte sich auch eine ORF-Enquete von Medienmini­ster Thomas Drozda (SPÖ) widmen, sie wurde mangels Einigung auf eine neue Medienförd­erung vertagt.

Nach STANDARD- Infos liegt ein ORF-Volksbegeh­ren in den Regierungs­parteien als Drohpotenz­ial bereit. Der gemeinsame Wunsch, vielfach berichtet: Channel Manager für ORF 1 und ORF 2, um die manchem Politiker zu selbstbest­immte ORF-Informatio­n in Schranken zu weisen. Nach Ostern dürfte ORF-Chef Alexander Wrabetz die Jobs ausschreib­en, mit Bewerbunge­n von Lisa Totzauer (ORF 1) und Roland Brunhofer (ORF 2) ist zu rechnen.

Doch haben die drei größten Parteien mit Verfassung­smehrheit gemeinsame Vorstellun­gen für den ORF, brauchen sie dafür kein Volksbegeh­ren – höchstens zur direktdemo­kratischen Behübschun­g ihrer politische­n Pläne.

Die Christlich­e Partei CPÖ ist nach Auskunft vom Dienstag weit mit ihrem Volksbegeh­ren „ORF ohne Gebühren und Politik“: Knapp 7000 unterschri­eben seit Oktober für die Einleitung dieses Begehrens. 8401 sind nötig. (fid)

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