Bundesheer: Fauxpas um BH
Ministerium bedauert schlüpfrigen Titel in Inserat
Wien – Ein Inserat des Bundesheeres im Magazin Weekend sorgt für Aufregung – nicht nur auf den sozialen Plattformen, sondern auch im Verteidigungsministerium. Ausgerechnet das Bewerben des Girls’ Day am 27. April, im Zuge dessen sich Mädchen ein Bild vom Militär machen können, um eine entsprechende Laufbahn einzuschlagen, führte zu einem Fauxpas. Denn der Titel des WeekendInserats lautet: „Karriere mit BH“.
Für die Wienerin, die das Inserat aufgestöbert hat, werden damit Frauen „auf ihre Unterwäsche“reduziert. Im Verteidigungsressort bedauert man „zutiefst“die zweideutige Eindeutigkeit der Wortwahl. Oberst Michael Bauer zum STANDARD: „Keine Frage, das ist sexistisch, absolut letztklassig und ein großer Schaden“für die Kommunikationsstrategie der vergangenen Monate, mehr Frauen für das Bundesheer anzuwerben.
Hintergrund der Panne: Im Zuge der raschen Schaltung des Inserats hätten die Kontrollme- chanismen versagt – angesichts des Vorfalls wurden diese nun nachgeschärft.
Denn bis zum Jahr 2020 will Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) 9800 Posten beim Bundesheer besetzen – und zwar dezidiert nicht nur mit Männern, sondern auch mit Frauen, weil der Anteil der Soldatinnen bis heute bei 2,5 Prozent dahindümpelt.
21 Militärmusikerinnen
Frauen sind auch bei der aufgerüsteten Militärmusik willkommen. Mit 409 Mitgliedern haben die Kapellen ihre alte Stärke zurückerlangt, rechnete Doskozil am Mittwoch in der Salzburger Schwarzenberg Kaserne vor, darunter sind 21 Musikerinnen. Bei seinem Besuch wurde der Minister als Retter der Kapellen geehrt – auch mit einem eigens für ihn komponierten Marsch. Das schnelle Stück solle das schnelle Handeln des Politikers symbolisieren, erklärte dazu Künstler Sepp Leitinger. (nw, ruep)