ÖBB plant Bodycams auch für Zugbegleiter
Positive Zwischenbilanz über den Kameraeinsatz bei Bahnhof- Security
Graz/Linz/Wien – Nachdem Übergriffe auf Bahn-Sicherheitsmitarbeiter seit dem Einsatz von Bodycams rückläufig sind, plant die ÖBB, auch Zugbegleiter auf stark frequentierten Fern- und Regionalstrecken mit Minikameras auszustatten. „Die bisherige Bilanz ist durchwegs positiv“, sagte ÖBBSprecher Roman Hahslinger am Mittwoch. Seit Dezember 2016 sind insgesamt 55 Mitarbeiter in Wien und Graz mit Kameras unterwegs. Seit zwei Wochen sind auch Linzer Securitys mit Bodycams ausgestattet. „Es wird angedacht, Bodycams noch heuer auf alle österreichischen Bahnhöfe mit Sicherheitspersonal auszudehnen“, so Hahslinger. Im Sommer soll der bisherige Probe- in den Regelbetrieb übergehen.
Aufzeichnungen der am Oberkörper getragenen Kameras werden manuell aktiviert – bei Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Vorfall. Betroffene müssen ausdrücklich auf die Aufnahme hingewiesen. Nicht relevante Aufzeichnungen müssen nach 72 Stunden automatisch gelöscht werden.
Gab es im Jahr 2015 österreichweit noch insgesamt 15 Übergriffe auf ÖBB-Securitys, stieg diese Zahl im Vorjahr auf 76. In Wien gab es von Juli 2016 bis Jänner 2017 insgesamt 15 Tätlichkeiten, seither waren es fünf. In Graz waren es zwischen Juli und Mitte Jänner sechs Tätlichkeiten beziehungsweise Übergriffe, seither zwei.
Weniger Sachbeschädigungen
Rückläufig waren in beiden Städten seit dem Bodycam-Einsatz auch Drohungen gegen Kunden und ÖBB-Mitarbeiter. In Wien gab es zwischen Juli 2016 und Mitte Jänner 44 derartige Taten, seither verzeichnete die Bahn sechs. In Graz sank die Zahl von 63 auf 19. Abgenommen haben auch Sachbeschädigungen, erläuterte Hahslinger. Gab es vor dem Einsatz der Bodycams in beiden Städten je sechs derartige Delikte, wurde seit Mitte Jänner in Wien eine und in Graz zwei Sachbeschädigungen verübt. (APA, simo)