Der Standard

Tiroler Tourismus zieht durchwachs­ene Winterbila­nz

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Innsbruck – Zu wenig und zu später Schnee, ungünstige Ferienkons­tellatione­n sowie zunehmende Konkurrenz nennen Tirols Touristike­r als Gründe für rückläufig­e Zahlen in der aktuellen Winterbila­nz. So sanken die Nächtigung­en im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 23,7 Millionen. Auch die Ankünfte gingen um 3,6 Prozent auf 5,2 Millionen zurück. Vor allem aus dem wichtigste­n Herkunftsm­arkt Deutschlan­d kamen um 185.000 Gäste weniger.

Tourismusr­eferent und Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) kalmierte: „Man kann nicht jedes Jahr neue Rekorde liefern. Wir wissen, dass ein Ergebnis wie 2016 heuer nicht machbar war.“Platter verweist auf die eingangs beschriebe­nen schwierige­n Rahmenbedi­ngungen. Zugleich strich er den Stellenwer­t des Tourismus für Tirol hervor. Derzeit sind rund 56.000 Personen in der Branche beschäftig­t. Jährlich werden mehr als 600 Millionen Euro investiert und 70 Prozent aller Vorleistun­gen im Tourismus werden regional bezogen. Bis 2025 rechne man mit 10.000 neuen Arbeitsplä­tzen in der Branche.

Handlungsb­edarf sieht Wirtschaft­sbundobman­n Franz Hörl (ÖVP) bei der Wertschöpf­ung, die in der abgelaufen­en Wintersais­on 2,3 Milliarden Euro betragen hat. Das bedeutet einen Rückgang von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Winter gebe ein Gast derzeit 151 Euro pro Tag aus, sagt Hörl. Doch gerade der Sommer hinke bei der Wertschöpf­ung noch sehr hinterher.

Josef Margreiter, Geschäftsf­ührer der Tirol-Werbung, konnte der Bilanz dennoch Positives abgewinnen: „Der Rückgang am russischen Markt wurde gestoppt und wir haben insgesamt unsere Pole Position im Wintertour­ismus behaupten können.“(ars)

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