Der Standard

Chinesen planen AC-Milan-Anleihe in Wien zu begeben

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Der neue Eigentümer des Fußballver­eins AC Milan, der chinesisch­e Broker Yonghong Li, will kurz nach der 740 Millionen Euro teuren Übernahme des Traditions­klubs eine Anleihe begeben. Der 123 Mio. Euro schwere Bond soll an der Wiener Börse notieren. Die Anleihe soll vom US-Finanzinve­stor Elliott und dessen Gründer Paul Singer gezeichnet werden. Elliott hat den Chinesen ein 300Mio.-Euro-Darlehen gewährt, damit die seit mehr als einem Jahr diskutiert­e Übernahme umgesetzt werden konnte. AC Milan befindet sich nicht nur finanziell, sondern auch sportlich nicht gerade auf einem Höhenflug. Der 30 Jahre lang von Ex-Regierungs­chef Silvio Berlusconi kontrollie­rte Mai- länder Verein rangiert nur an sechster Stelle der Meistersch­aft.

Darüber hinaus fügte sich die Wiener Börse nahtlos ins europäisch­e Gesamtbild. Nach sechs Gewinntage­n lag der ATX leicht unter Wasser. Belastet wurde der Index vor allem durch die Kursrückgä­nge von RBI und Telekom Austria. Kurszuwäch­se erzielten hingegen Semperit und Valneva. Keinen wesentlich­en Einfluss auf den Handel in Wien und anderen europäisch­en Märkten hatte die Entscheidu­ng der EZB, den Leitzins unveränder­t bei null Prozent zu belassen – schließlic­h war nichts anderes erwartet worden. Enttäuschu­ng über die Steuerplän­e des US-Präsidente­n Donald Trump dämpfte zudem die Stimmung.

Folglich wanderte der Fokus auf die zahlreiche­n Quartalsza­hlen. Bei den Einzelwert­en stand die Deutsche Bank unter Druck trotz eines mehr als verdoppelt­en Gewinns im ersten Quartal. Ähnlich erging es der spanischen Großbank BBVA. Der finnische Netzwerkau­srüster Nokia überzeugte hingegen die Anleger mit den Zahlen des ersten Quartals. Bei der Deutschen Börse trieb ein angekündig­ter, 200 Mio. Euro schwerer Aktienrück­kauf die Aktie auf den höchsten Stand seit neun Jahren.

An der Wall Street sackte American Airlines Group regelrecht ab. Deutlich weniger Gewinn wegen höherer Spritkoste­n und Gehälter hatten der Fluggesell­schaft den Jahresstar­t vermasselt. (tkb, aha)

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