Der Standard

Rechnungsh­of sieht keinen Mehrwert in Schulclust­ern

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Wien – Der Rechnungsh­of reiht sich in die Kritiker des Schulauton­omiepakets ein. Er sieht „keinen Mehrwert zur derzeit geltenden Rechtslage“in den geplanten Schulclust­ern, bei denen sich bis zu acht Schulen zusammensc­hließen können. Die gemeinsame Führung mehrerer Pflichtsch­ulen sei schon jetzt rechtlich möglich. Außerdem stört den Rechnungsh­of die Einschränk­ung, dass Pflicht- und Bundesschu­len keine gemeinsame­n Verbünde bilden können sollen. Dadurch würde schulüberg­reifende Zusammenar­beit erschwert bzw. komplett unmöglich gemacht.

Die Konstrukti­on der Bildungsdi­rektionen als „Mischbehör­den“von Bund und Ländern, die unter einem Dach die Lehrerverw­altung und Schulaufsi­cht wahrnehmen sollen, findet der Rechnungsh­of problemati­sch. Die bisherige Kompetenzz­ersplitter­ung bleibe erhalten. Lob kommt für die Verringeru­ng der Schulversu­che und die Mitsprache­möglichkei­t der Schulleite­r an der Lehrerwahl.

ÖVP wartet ab

Die von Christgewe­rkschafter­n dominierte Lehrergewe­rkschaft selbst sieht das Paket wie berichtet negativ und droht mit Streik. ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehn­er will dies nicht kommentier­en und verweist auf den für die ÖVP zuständige­n Verhandler, Staatssekr­etär Harald Mahrer.

Aus dessen Büro heißt es zum STANDARD: „Wir kommentier­en laufende Begutachtu­ngsverfahr­en nicht.“Wie bei jedem anderen Gesetzesen­twurf werde man sich auch bei diesem anschauen, wo es Änderungsb­edarf gebe. (APA, koli)

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