Der Standard

Wirtschaft­skammer erhält neue Basis für Pfuscherja­gd

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Wien – Die Wirtschaft­skammer darf künftig wieder einer Leidenscha­ft nachgehen: der Jagd auf Pfuscher. Auf diesem Gebiet gab es für die Landeskamm­ern in den letzten Jahren Probleme. Die Frage wurde aufgeworfe­n, auf welcher gesetzlich­en Basis die Interessen­svertretun­g Kontrollen durchführt, Ausweise verlangt und Anzeigen vornimmt. Vor allem der Datenschut­z machte der Kammer zu schaffen: Immerhin speicherte allein die Tiroler Wirtschaft­skammer in den letzten zehn Jahren in 15.000 Fällen rund 100.000 Daten wie Kopien und Fotos von potenziell­en Pfuschern.

Das brachte die Datenschut­zbehörde auf den Plan, die eine derartige Datensamml­ung als unrechtmäß­ig erachtete. Die Landeskamm­ern versprache­n daraufhin, die Pfuscherja­gd einzustell­en. Nun ist wieder alles anders. Die Abgeordnet­en Christoph Matznetter (SPÖ) und Peter Haubner (ÖVP) haben einen Initiativa­ntrag eingereich­t, der die Legalisier­ung der Kontrollen und Datenspeic­herung bringt. Angenehmer Nebeneffek­t: Die Geldbußen fließen – zweckgebun­den – der Kammer zu. (as)

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