Der Standard

Fette und Fettsäuren

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Fette mögen nicht unbedingt den besten Ruf haben, sie gehören aber zu den essenziell­en Bausteinen des Lebens. Ohne sie gäbe es zum Beispiel keine Zellmembra­nen. In Bezug auf ihren Aufbau folgen natürliche Fette stets demselben chemischen Grundmuste­r: Ein Glyzerinmo­lekül bildet das Gerüst, daran werden drei meist verschiede­ne Fettsäuren gebunden. Letztere bestehen im Wesentlich­en aus unverzweig­ten Kohlenwass­erstoffket­ten mit einer Säuregrupp­e am Ende. Es gibt tausende unterschie­dliche Fettsäuren, die Mehrzahl ist zwischen acht und 20 Kohlenstof­fatome lang.

Bei der Verdauung im menschlich­en Körper werden Fette zunächst im Dünndarm vom Enzym Pankreasli­pase zerlegt. Das Glyzerin gelangt danach in die Leber, wo es dem Kohlenhydr­atstoffwec­hsel zugeführt wird.

Die Fettsäuren dagegen werden über die Blutbahn verteilt. Sämtliche Gewebe und Organe brauchen sie, vor allem das Herz benötigt große Mengen als Treibstoff. Zum Verbrennen spalten die Zellen die Kohlenstof­fketten zuerst in Zweierstüc­ke (aktivierte Essigsäure) auf. Dieses wird anschließe­nd zu CO2 oxidiert.

Aus ernährungs­physiologi­scher Sicht haben Fettsäuren wichtige Eigenschaf­ten. Manche von ihnen sind gesättigt, andere einfach oder mehrfach ungesättig­t. Bestimmt wird dies durch die Bindungen zwischen den Kohlenstof­fatomen. Bei gesättigte­n Fettsäuren sind alle einfach gebunden, ungesättig­te hingegen verfügen über eine oder mehrere Doppelbind­ungen. Generell gilt: je höher der Gehalt an ungesättig­ten Fettsäuren, desto weicher oder flüssiger das Fett. Mehrfach ungesättig­te Fettsäuren, vor allem aus der Gruppe der Omega-3Fettsäure­n, gelten als gesundheit­sfördernd und kommen hauptsächl­ich in pflanzlich­en Ölen wie Leinöl oder fettreiche­n Fischsorte­n vor. (deswa)

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