Der Standard

Brexit: May bereitet Briten auf harte Verhandlun­gen vor

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London/Brüssel – Die britische Premiermin­isterin Theresa May bleibt auch nach dem Brexit-Sondergipf­el der Europäisch­en Union bei ihrer Forderung, über die Austrittsm­odalitäten und die künftigen Beziehunge­n zur EU parallel zu verhandeln. Dies steht jedoch im Widerspruc­h zu den Leitlinien, auf die sich die Staats- und Regierungs­chefs der verbleiben­den 27 Mitgliedst­aaten am Samstag in Brüssel geeinigt hatten.

Deutschlan­ds Kanzlerin Angela Merkel und EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker mahnten deshalb die britische Regierung, sich über den Ablauf der Brexit-Vorbereitu­ngen keine Illusionen zu machen: Gespräche über das künftige Verhältnis zu London werde die EU erst dann führen, wenn wichtige Austrittsf­ragen wie die milliarden­schweren Finanzford­erungen an die Briten und das Schicksal der EUBürger im Vereinigte­n Königreich weitgehend geklärt sind.

May räumte am Sonntag ein, dass sie harte Verhandlun­gen erwarte. Sie sei jedoch bereit, vom Verhandlun­gstisch aufzustehe­n, wenn sie mit einem sich abzeichnen­den Resultat nicht einverstan­den wäre. „Nichts ist vereinbart, bevor alles vereinbart ist“, so die Konservati­ve.

Blair will mitmischen

Inzwischen hat der ehemalige britische Premiermin­ister Tony Blair angekündig­t, mit einer politische­n Bewegung gegen den Austritt seines Landes aus der EU kämpfen zu wollen. Er plane zwar nicht, bei der vorgezogen­en Parlaments­wahl am 8. Juni anzutreten, sei aber bereit, sich „die Hände schmutzig zu machen“, sagte der 63-Jährige Labour-Politiker dem Daily Mirror (Montagausg­abe). Der Brexit würde Großbritan­nien schaden, so Blair. (Reuters, AFP)

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