Strache gegen Raubritter und politischen Islam
FPÖ-Chef verlangt nach Van der Bellens Kopftuch- Sager eine Entschuldigung
Linz – Die Roten in Wien in Turbulenzen, die Blauen einträchtig vereint: Die FPÖ nutzte die etwas unübersichtliche Lage der SPÖ bei ihrer 1.-Mai-Kundgebung in Linz zur Inszenierung demonstrativer Einigkeit. Passender Song dazu: Wir sind eine große Familie.
Rot-weiß-rote Fähnchen, Radetzkymarsch und „Immer wieder Österreich“-Parolen gaben die Kulisse für Parteichef Heinz-Christian Strache, der vor etwa 5000 Gästen im Festzelt die KopftuchVorlage von Bundespräsident Alexander Van der Bellen dankend aufgriff und eine Gesetzesinitiative zum Verbot des politischen Islam ankündigte. Erneut forderte Strache Van der Bellen auf, sich bei den Österreichern und bei allen „muslimischen Frauen, die seit Jahren für ihre Rechte kämpfen, aber unterdrückt werden“, zu entschuldigen. Das Kopftuch sei ein Symbol des politischen Islam und müsse in Kindergärten, Schulen und im öffentlichen Dienst eben untersagt werden.
Dann wandte sich Strache – begleitet von FP-Landeschef Manfred Haimbuchner – dem eigentlichen Thema des Tages zu, das als Slogan über der Bühne prangte: „Einkommen zum Auskommen statt Hungerlohn & Leben in Armut“. 1700 Euro Mindestlohn brutto seien nur ein erster Schritt, man müsse „mit den Steuern hinunter, dass alle Leistungsträger entlastet werden“, forderte er von der „Raubritterregierung, die uns permanent aussackelt“. Mindestsicherung für „irgendwelche Wirtschaftsmigranten“sei ungerecht.
Eine Botschaft gen Wien gab es auch: „So sehen Loser aus“, meinte Strache in Richtung Michael Häupl, und Kanzler Christian Kern beschrieb er als „Werner Faymann mit Sonnenbrille“. (APA, nim)