Der Standard

Sindbad und die Internatio­nale

Tag der Arbeit: ÖVP setzt auf Leistung, Neos auf Bildung

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Wien – Es gehört zu den politische­n Ritualen am 1. Mai, dass die SPÖ in Wien aufmarschi­ert und die anderen Parteien auf ihre Weise den Tag der Arbeit begehen. Die ÖVP machte sich auf den Weg zu Menschen, die diesem Tag sprichwört­lich alle Ehre machen und am Feiertag arbeiten mussten.

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehn­er stattete also einem Pflegeheim und mehreren Polizeista­tionen im Mühlvierte­l einen Besuch ab: „Leistung muss sich lohnen“, sagte der Vizekanzle­r: „Wir müssen all jene stärken, die in der Früh aufstehen und arbeiten gehen.“Besonders wichtig sei ihm in dem Zusammenha­ng „die automatisc­he Abschaffun­g der kalten Progressio­n“, um den Mittelstan­d zu entlasten. Außerdem müsse der Erwerb von Eigentum stärker unterstütz­t und das Sozialsyst­em gerecht reformiert werden. Die Mindestsic­herung dürfe nicht zum Lebensmode­ll werden.

Die Grünen wandten sich per Aussendung an die Nation. Bun- desspreche­rin Eva Glawischni­g drängt auf einen Mindestloh­n von 1750 Euro, der vor allem Frauen zugutekomm­en und das Armutsrisi­ko deutlich reduzieren würde.

Neos-Chef Matthias Strolz feierte den 1. Mai als „Tag der Bildung“und besuchte das Projekt „Sindbad Social Business“, ein Netzwerk von Schülern, Studierend­en, jungen Berufstäti­gen und Unternehme­n, das sich für Chancen- und Bildungsge­rechtigkei­t einsetzt.

„Lippenbeke­nntnisse“

Für das Team Stronach erklärte Klubchef Robert Lugar: „Die Lippenbeke­nntnisse beim Maiaufmars­ch helfen der bald halben Million Arbeitslos­e nicht.“Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) habe „hunderttau­sende Flüchtling­e und Arbeitsmig­ranten ins Land geholt“, für die es keine Jobs gebe.

In Graz marschiert­en laut Parteianga­ben mehr als 1000 Menschen mit der KPÖ – und intonierte­n – wie bei der SPÖ – am Schluss die Internatio­nale. (APA, nim)

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