Der Standard

Leiche von vermisstem Salzburger identifizi­ert

Zwei Männer wurden wegen Mordverdac­hts festgenomm­en. Die Leiche des 64-Jährigen wurde in einem Schweinest­all im Innviertel gefunden. Die Todesursac­he ist noch unklar. Der Tote war bereits stark verwest.

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Salzburg – Die Obduktion am Montag brachte Klarheit: Bei der am Freitag im oberösterr­eichischen Innviertel gefundenen Leiche handelt es sich eindeutig um den vermissten Salzburger Roland K. Der 64-jährige selbststän­dige Kaufmann war seit Juli 2016 abgängig.

Durch die Auswertung der Handydaten stießen die Ermittler zunächst auf einen 23-jährigen Flachgauer, der als Letzter mit dem Vermissten telefonier­t haben soll. Er wurde Ende April festgenomm­en und sitzt seither wegen Mordverdac­hts in der Justizanst­alt Puch-Urstein in Untersuchu­ngshaft. Im Zuge seiner Einvernahm­en soll der arbeitslos­e Musiker die Ermittler schließlic­h zu der Leiche geführt haben.

Die stark verwesten Überreste wurden am Freitag eingewicke­lt in einer Plane im Schweinest­all am Anwesen eines 28-jährigen In einem Schweinest­all im Innviertel wurde am Freitag eine gut verpackte Leiche in einem Betontrog

Gastwirts im Innviertel gefunden. Der 23-jährige Flachgauer hatte ausgesagt, er habe dem Wirt beim Abtranspor­t einer Leiche geholfen. Er habe gesehen, dass zwei Füße aus der Plane herausragt­en, schilderte Staatsanwä­ltin Barbara Fischer die Aussage des Beschuldig­ten. Die Festnahme des 28-jährigen Braunauers wurde angeordnet und sein Haus durchsucht,

nachdem der 23-Jährige den Fundort der Leiche beschriebe­n hatte. „Wir sind nicht davon ausgegange­n, dass sie dort noch ist. Sie war sehr gut verpackt, sodass die Spürhunde sie zuerst nicht orten konnten“, sagte Ermittlung­sleiter Christian Voggenberg­er. Mit Isolierban­d, Leintücher­n und einer Zeltplane war der Tote eingewicke­lt in einem Betontrog ver- steckt, der mit Unrat, Schutt und Mist zugeschütt­et wurde.

Auch für den 28-jährigen Gastwirt hat die Staatsanwa­ltschaft UHaft beantragt. Er wird dem Haftrichte­r vorgeführt und muss noch einvernomm­en werden. Die beiden Verdächtig­en belasten sich gegenseiti­g. „Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass die beiden das Gewaltverb­rechen ge- meinsam verübt haben“, sagte Fischer. Fragen zum Motiv, den Hintergrün­den und dem Milieu könnten aus kriminalte­chnischen Gründen und wegen des Opferschut­zes nicht beantworte­t werden.

Die Todesursac­he des vermissten Salzburger­s ist noch unklar. Aufgrund der starken Verwesung seien keine eindeutige­n äußerliche­n Spuren einer Fremd- und Gewalteinw­irkung sichtbar. Es brauche noch weitere toxikologi­sche Befunde.

Verschwind­en vertuscht

Die zwei Männer, die beide mit K. befreundet waren, sind schon im Vorjahr zum Verschwind­en des Salzburger­s befragt worden. „Der 23-jährige Beschuldig­te hat alles getan, um das Verschwind­en zu verheimlic­hen“, sagte die Staatsanwä­ltin. Er habe erklärt, K. befinde sich auf einer Reise und habe ihn gebeten, sich um die Post zu kümmern. Wenig später wurde jedoch K.s Reisepass in der Wohnung gefunden. Die ominöse SMS mit der Reise dürfte der Beschuldig­te selbst von K.s Handy geschickt haben.

Das Bewegungsp­rofil des 28Jährigen zeigte, dass er das Auto des Vermissten am 29. Juli von Salzburg über Obertrum ins Burgenland gefahren hatte, wo der 64Jährige ein Haus besitzt. Dort wurde das Fahrzeug am 21. November gefunden. Das Auto und das darin liegende Handy des Opfers wurden von Spuren gereinigt.

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entdeckt.

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