Niveau halten, Nadal biegen
Dominic Thiem könnte schon in Rom Revanche am Spanier nehmen
Madrid/Rom – Dominic Thiem ist am Montag von Madrid nach Rom gereist, er tat dies als Nummer sieben der Tennisweltrangliste. Der 23-jährige Niederösterreicher verbesserte sich um zwei Plätze und stellte damit sein bestes Ranking (Juni 2016) ein. In der Jahreswertung, dem sogenannten Race, ist er hinter Rafael Nadal und Roger Federer sogar Dritter.
Am Sonntagabend hat er das Finale des Masters-1000-Turniers in Madrid gegen Nadal nach teils fulminanter Gegenwehr mit 6:7 (8), 4:6 verloren. Der Spanier ist wohl der Einzige, der auf Sand momentan besser als Thiem agiert. Der Verlierer kann damit leben. „Es war tennismäßig eine der besten Wochen meines Lebens.“
Vor zwei Wochen, im Endspiel von Barcelona, war Nadal noch schamlos überlegen, gewann 6:4, 6:1. „Diesmal war ich viel besser und viel näher dran.“Nadal, der 14-fache Sieger von Grand-SlamTurnieren, stimmte dem zu. „Die Wahrheit ist, dass ich gegen einen Gegner gespielt habe, der in den nächsten fünf bis zehn Jahren um die wichtigsten Titel im Tennis kämpfen wird.“
Rom ist das nächste 1000er, also wichtig. Thiem trifft nach einem Freilos am Mittwoch auf Pablo Cuevas aus Uruguay oder den französischen Qualifikanten Adrian Mannarino. Erstgenann- ten hat er im Halbfinale von Madrid paniert. Ein weiteres Beisammensein mit Nadal ist relativ wahrscheinlich, es würde bereits im Viertelfinale stattfinden.
In Italien ist Trainer Günter Bresnik live dabei, in Barcelona und Madrid wurde Thiem von Joakim Nyström gecoacht, das hat blendend funktioniert. Nach Rom bleiben ein paar Tage Pause, am 28. Mai beginnen in Paris die French Open, der Höhepunkt der Sandplatzsaison. Thiem hat das Semifinale aus dem Vorjahr zu verteidigen, er hat quasi vorgebaut, in Barcelona und Madrid 600 Punkte geholt, das ist ein Polster.
Heuer hat er den Titel in Rio geholt (auf Sand) und 1,7 Millionen Dollar Preisgeld verdient. Dass er nun zu den Favoriten in Paris zählt, ist ihm so egal wie bewusst. „Ich hoffe, dass ich mein Niveau halten kann.“Thiem giert nach Vergleichen mit dem 30-jährigen Nadal. „Ein Lernprozess, irgendwann kann ich ihn biegen“(red)