Der Standard

Digitalisi­erung verändert Leben in den Städten

Städtebund tagt in Zell am See

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Wien/Salzburg – Sie heißen Amazon oder Zalando – der Online-Handel ist mit einer der Verursache­r für den Strukturwa­ndel in den Innenstädt­en. Diese Entwicklun­g steht auch im Zentrum des 67. Österreich­ischen Städtetage­s, der von Mittwoch bis Freitag im Pinzgauer Zell am See tagt.

Der Städtetag wird routinemäß­ig einmal im Jahr vom Österreich­ischen Städtebund veranstalt­et. Dieser Zusammensc­hluss von 252 Städten und größeren Gemeinden ist die kommunale Interessen­vertretung in Österreich und repräsenti­ert etwa 65 Prozent der Bevölkerun­g und 71 Prozent der Arbeitsplä­tze. Mitglieder sind neben Wien und den Landeshaup­tstädten praktisch alle Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern.

Wenn sich der Städtetag heuer das Motto „Stadt neu denken, Digitalisi­erung meistern“gibt, dann denkt der Städtebund-Präsident und Wiener Bürgermeis­ter Michael Häupl (SPÖ) vor allem an Arbeitsplä­tze: Studien besagten, dass die Digitalisi­erung rund 30.000 Arbeitsplä­tze in Österreich kosten werde, allerdings würden 300.000 neue Jobs entstehen.

Wichtig sei dabei, den „digitalen Analphabet­ismus“zu bekämpfen, sagt Häupl. Folglich spielt auch der Bildungsbe­reich beim Städtetag eine Hauptrolle. Ein eigener Arbeitskre­is ist der „Schule der Zukunft“gewidmet. Zu diesem hat sich Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) angesagt, die Moderation obliegt Standard- Chefredakt­eurin Alexandra Föderl-Schmid.

Lob für die Gemeinden vom Bürger

Ebenfalls Tradition wie der Städtetag selbst ist das unmittelba­r vor der Tagung erstellte „Städtebaro­meter“. Dazu lässt der Städtebund das Meinungskl­ima zur kommunalen Versorgung abfragen.

Es gibt viel Lob für die Gemeinden, besonders was Aufgaben der öffentlich­en Hand wie Trinkwasse­rversorgun­g oder Müll- und Abwasseren­tsorgung betrifft. In allen drei Bereichen erklärten mehr als 90 Prozent der Befragten, sie seien sehr oder ziemlich zufrieden. Nicht ganz so gut sind die Noten für Gesundheit­seinrichtu­ngen, die Nahversorg­ung im Wohngebiet und die Verkehrssi­tuation. Hier liegt die Zufriedenh­eitsrate zwischen 80 und 90 Prozent.

Den größten Nachholbed­arf gibt es laut Studie bei der Kinderbetr­euung – vor allem die schulische Betreuung am Nachmittag. Hier zeigten sich nur 59 Prozent zufrieden. (neu, APA)

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