Nach Vergewaltigung: Massenhafte DNA-Tests in Tullns Asylquartieren
Tulln – Nach der Vergewaltigung einer 15-Jährigen in Tulln Ende April hat die Exekutive am Dienstag einen von drei mutmaßlichen Tätern „in polizeiliche Obhut“genommen, wie Polizeisprecher Johann Baumschlager sagte. Der Überprüfung des Verdächtigen waren 59 DNA-Abgleiche von Bewohnern von Asylunterkünften in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt vorangegangen. Es handelte sich um die erste derartige Reihenuntersuchung in Österreich, sagte Baumschlager.
Die Tat war am 25. April in den späten Abendstunden verübt worden. Drei Männer verfolgten die Jugendliche auf dem Heimweg, ehe sie diese zunächst an den Schultern packten und ihr den Mund zuhielten. Laut Polizeibericht vergewaltigten dann zwei der Männer das Mädchen. Nachdem sie sich losreißen konnte, holten die Täter die 15-Jährige nahe dem Messegelände ein und vergingen sich erneut an ihr.
Bei den 59 auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten getesteten Männern handle es sich um 34 Asylwerber in drei Containerdörfern und um 25 privat einquartierte Personen. Wegen der zeitaufwendigen Tests und aus ermittlungstaktischen Gründen sei man erst jetzt an die Öffentlichkeit getreten, sagte Baumschlager. Die Ermittlungen dauern noch an.
Die Gemeinde Tulln teilte nach Bekanntwerden des Falles mit, die weitere Zuteilung von Asylwerbern zu verweigern. Die Betreuung jener, die sich schon in Tulln befinden und sich „an die Gesetze halten“, werde fortgesetzt, so Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP), der für die Täter „null Toleranz“und die „volle Härte des Gesetzes“forderte. (APA, red)