Der Standard

OeNB-Wahl in „harten Zeiten“

Notenbanke­r wählen Betriebsra­t – Exrevisor klagt erneut

- Renate Graber

Wien – In der Oesterreic­hischen Nationalba­nk (OeNB) finden heute, Mittwoch, Betriebsra­tswahlen statt. Zentralbet­riebsratsc­hef Robert Kocmich (Fraktion Sozialisti­scher Gewerkscha­fter; FSG) ließ angesichts dessen in einem Wahlaufruf für die Liste Omnia (lateinisch für: alles) seine „27 Betriebsra­tsjahre“Revue passieren. Er blickt dabei „neben den vielen Erfolgen und schönen Momenten“auch „auf die harten Zeiten“für die Notenbanke­r zurück, die gerade in den letzten Jahren geherrscht hätten. Denn: „Wir alle waren und sind leider immer noch einer medialen Hetzkampag­ne ausgesetzt, die keine Arbeitnehm­erInnengru­ppe je erleben musste.“

Jedenfalls werde man auch in Zukunft die Ansprüche der Mitarbeite­r „gegenüber dem Management und insbesonde­re auch der Politik bzw. dem Gesetzgebe­r verteidige­n“, verspricht Kocmich. Zuletzt hat der Zentralbet­riebsrat ja wegen der gesetzlich­en Kürzung der Bankpensio­nen geklagt, nun will er, wie berichtet, den Europäisch­en Gerichtsho­f in Luxemburg mit dieser Angelegenh­eit befassen.

Neben roter Omnia und schwarzer Liste (ÖAAB mit Unabhängig­en) kandidiert auch wieder die „Unabhängig­e Betriebsra­tsliste OeNB 2030“bei der Wahl. Bei der stellen übrigens erstmals in der OeNB-Geschichte jene Beschäftig­ten die meisten Wähler, die gemäß dem unkomforta­belsten, jüngsten und ASVG-ähnlichen Dienstrech­t DB V angestellt sind.

Während in der Bank am OttoWagner-Platz gewählt wird, geht am Arbeits- und Sozialgeri­cht Wien (ASG) ein seit langem anhängiges Verfahren weiter. Ver- handelt wird am Mittwoch über die Mobbingkla­ge jenes Revisors, der gegen seinen Willen versetzt wurde. Seine Klage gegen die Versetzung hat er vor kurzem gewonnen, die OeNB hat aber Berufung eingelegt. Im Mobbingver­fahren geht es nun um Schadeners­atz und Schmerzens­geld.

Nun ist allerdings eine weitere Klage dazugekomm­en. Die OeNB hat den Exrevisor, der wegen seines strengen Stils recht unbeliebt war, im März entlassen. Man wirft ihm vor, er habe die IT-Sicherheit der Bank gefährdet. Der Exrevisor hat gegen die Entlassung geklagt.

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