Ford durchkreuzt Trumps Pläne für mehr US-Jobs
Dearborn – Noch tappt die Öffentlichkeit im Dunkeln, doch sollten sich die jüngsten Spekulationen bewahrheiten, wäre das ein herber Rückschlag für US-Präsident Donald Trump: Laut Wall Street Journal plant Ford, zehn Prozent seiner Stammbelegschaft abzubauen. Und Reuters berichtete, die Stellenstreichungen bezögen sich auf Asien und Nordamerika. Insgesamt hat der Autobauer 200.000 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in den USA.
Allerdings weist Ford nur einen Teil davon als Stammbelegschaft aus – in den USA beispielsweise 30.000. Der Konzern wollte sich nicht direkt zu den Berichten äußern, bestätigte aber frühere Aussagen, wonach er die Kosten um drei Milliarden Dollar senken wolle. Trump hofft hingegen auf mehr US-Industriejobs, wobei die Autoindustrie hier als Schlüssel gilt. Ford hatte nach Amtsantritt des neuen Präsidenten auf den Bau einer großen Fertigungsanlage im mexikanischen San Luis Potosí verzichtet und versprach stattdessen, hunderte neue Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Die Konzernführung versicherte dabei, hinter der Entscheidung stünden wirtschaftliche und keine politischen Erwägungen. Im US-Bundesstaat Michigan will Ford demnach 700 Jobs schaffen.
Derzeit schwächelt der Verkauf, insbesondere in den USA: Im April ging der Absatz um 7,2 Prozent auf knapp 215.000 Fahrzeuge zurück. Experten rechnen damit, dass die Verbraucher in den USA heuer erstmals seit 2009 weniger Autos kaufen werden als im Vorjahr. Gleichzeitig sind die Kosten von Ford im ersten Quartal um sieben Prozent gestiegen, der Gewinn sank um ein Drittel. (red)