Zahltag für Champions League
TV-Rechte sollen ganz an Pay-Plattformen gehen
Berlin/Wien – „Fans gucken in die Röhre“titelte der deutsche Boulevardriese Bild am Dienstag: „Champions League nur noch im Pay-TV“. Die Uefa will eine (Vor-) Entscheidung über die Rechtevergabe nicht bestätigen.
Das Fußballmagazin Kicker und die Bild sehen nur noch zwei PayPlattformen im Rennen: Alleine Rupert Murdochs Sky und die Onlineplattform Dazn wären bereit, für drei Saisonen insgesamt 600 Millionen Euro zu zahlen.
Ausgeschrieben sind die Übertragungsrechte der Champions League für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Eine reine Pay-Entscheidung für Deutschland dürfte den Weg auch für Österreich und die Schweiz vorzeichnen.
Rechteinhaber ORF hat ein Gebot für Free-TV-Spiele gelegt. Ebenso, für Deutschland, das ZDF. Der öffentlich-rechtliche Sender sieht sich noch im Bewerb. Bild berichtete, das ZDF habe die Rechte „offenkundig verloren“. Das dementiert der Mainzer Sender ebenso wie sein angebliches Gebot von 70 Millionen Euro pro Saison, jeweils 16 mehr als bisher. Der ORF dürfte für die Champions League einen mittleren einstelligen Millionenbetrag zahlen.
„Längst“fällig
Uefa-Generalsekretär Theodore Theodoridis erklärte vorige Woche, die Übertragungsrechte für den deutschsprachigen Raum sollten „eigentlich längst“vergeben sein. Aber: „Die Verhandlungen sind kompliziert.“
Könnten die Rechte für 2018 bis 2021 komplett ans Pay-TV gehen? Theodoridis verwies dazu nur auf die Situation in anderen Märkten. Die Uefa sei sich der Verantwortung für den deutschen Markt bewusst und prüfe alle Optionen.
In Großbritannien zahlte zuletzt BT Sports 1,4 Milliarden Euro für drei Saisonen Livespiele allein im Pay-TV. (red)