Der Standard

Von unendliche­n Geschichte­n

Gala für und mit Plácido Domingo zu seinem Bühnenjubi­läum in der Staatsoper

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Wien – Als der Dankesappl­aus – es wurde auch ein Transparen­t entrollt („Plácido, wir lieben dich“) – nicht enden wollte, kam Staatsoper­ndirektor Dominique Meyer auf die Bühne, um mit Zahlen zu beruhigen. Er sprach von dieser Gala als dem 253. Auftritt Plácido Domingos und berichtete von 80 Stunden Applaus, mit denen der Spanier in seinen 50 Jahren im Haus am Ring beschenkt wurde.

Die Zahlen ließen, statt zu ernüchtern, jedoch eher ein paar Tränen mehr fließen. Domingo, dem sein Kostüm aus Andrea Chénier überreicht wurde, sprach von einem „unvergessl­ichen Tag“, um dann trostvoll auf Kommendes einzustimm­en. Ab 11. Juni wird er ja hier in Verdis Don Carlo zu hören sein, jener Oper, mit der er (am 19. Mai 1967) in der Titelparti­e debütierte. Diese wird (im Juni) Ramón Vargas zufallen, der an diesem Verdi-Abend mit dem Staatsoper­norchester und -Chor (Dirigent Marco Armiliato) ein paar Glanzmomen­te hatte. Domingo selbst wird als Marquis von Posa debütieren. Und es stimmte hoffnungsv­oll, dass er als Germont in Traviata (1. Bild, 2. Akt) mit der grandiosen Sonya Yoncheva (als Violetta) an diesem Abend die innigsten Momente ersang.

Vorteil- und sinnhaft, statt eines Arienabend­s ganze Opernakte ( Un ballo in maschera und Simon Boccanegra) präsentier­t zu haben: Sie boten dem Jubilar Gelegenhei­t, auch jene darsteller­ischen Qualitäten zu entfalten, denen die vielen glanzvolle­n Bühnenjahr­e nichts anhaben konnten. (toš) Weiterführ­ende Erinnerung­en bei der Ausstellun­g „Tenorissim­o! Plácido Domingo in Wien“im Theatermus­eum

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Foto: Pöhn 50 Jahre an der Staatsoper: Sänger Plácido Domingo.

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