Österreichs Firmen als Jobmotor – im Ausland
Standort für internationale Firmen nur Mittelmaß
Wien – Österreichische Firmen investieren zwar kräftig im Ausland, umgekehrt profitiert Österreich kaum vom derzeitigen Investitionsboom in Europa. „Österreichs Unternehmen haben 2016 in Europa drei Mal so viele Investitionen getätigt wie ausländische Investoren hierzulande“, so Helmut Maukner vom Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY).
Während heimische Firmen im europäischen Ausland im Vorjahr 140 Investitionsprojekte durchführten, kamen hierzulande nur 49 Projekte ausländischer Unternehmen zustande. Damit findet sich Österreich im europäischen Standortranking nur auf Platz 21 unter 43 Ländern, ermittelte EY. An der Spitze liegen Großbritannien mit 1144 Investitionsprojekten, Deutschland mit 1063 und Frankreich mit 779.
Umgekehrt hat Österreich in Europa im vergangenen Jahr viel investiert und damit laut EY so viele Jobs wie nie zuvor geschaffen. „Österreichs Betriebe waren 2016 der zehntgrößte Jobmotor in Europa – nur Unternehmen aus erheblich größeren Volkswirtschaften haben mehr zum Arbeitsmarktaufschwung im vergangenen Jahr beigetragen“, sagte Maukner. In den vergangenen zehn Jahren schufen heimische Betriebe im Rahmen von Direktinvestitionsprojekten rund 35.000 Arbeitsplätze in Europa. 2016 stieg die Zahl der Jobs um 22 Prozent auf 6138. Die meisten Arbeitsplätze österreichischer Unternehmen wurden im Vorjahr aufgrund einzelner Großprojekte in Russland, Tschechien und Deutschland geschaffen.
Hierzulande führte insbesondere eine Großinvestition des kanadischen Autozulieferers Magna zu einem kräftigen Anstieg der entstandenen Arbeitsplätze. Die Ausweitung der Produktion von Magna Steyr soll alleine rund 3000 Jobs bringen. Aufgrund dieses Einmaleffekts wurde 2016 ein neuer Rekord bei den von ausländischen Investoren in Österreich geschaffenen Arbeitsplätzen erreicht, räumte EY ein. Österreich kletterte im europäischen JobRanking von Platz 25 auf Platz 14.
2016 stiegen die ausländischen Direktinvestitionen in Europa zum vierten Mal in Folge. Die Zahl der Projekte erhöhte sich um 15 Prozent auf 5845. Die dadurch geschaffenen Arbeitsplätze stiegen um fast ein Fünftel. (red, APA)