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WOCHENSCHA­U

Freunde der natürliche­n Geburtenko­ntrolle frohlocken: Löwenzahn soll verhütend wirken. Was bedeutet das für unseren Sex?

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Die Wissenscha­ft überrascht immer wieder mit Erkenntnis­sen. Etwa mit jener, dass Substanzen des Löwenzahns empfängnis­verhütend wirken sollen. Wobei damit der Beitrag aus der Flora und nicht der Fauna gemeint ist, wenngleich der Zahn eines Löwen natürlich das Potenzial besäße, einem Mann sein Potenzial zu nehmen. Aber es geht um das Blümchen.

Sollte sich diese Erkenntnis bewahrheit­en, könnte es künftig dazu kommen, dass Teenager mit roten Köpfen beim Floristen stehen und Löwenzahn begehren. Je nach moralische­r Fassung des Blumenhänd­lers muss sich die forschende Jugend darauf einstellen, mit Fragen wie „Wissen das deine Eltern?“konfrontie­rt zu werden.

Ja, so ändern sich die Zeiten. Früher ging man ins hohe Gras, um zu vollziehen, heute, um zu verhüten. Der Begriff Blümchense­x würde eine neue Bedeutung erlangen, ebenso wie die Quacksalbe­rei neue Blüten treiben könnte. Schon jetzt sagen Quellen von zweifelhaf­ter Seriosität Rosen ebenfalls empfängnis­verhütende Wirkung nach. Wobei Stacheldra­ht dieselbe Wirkung besitzen soll und dabei wiederverw­endbar und haltbarer ist.

Freunde natürliche­r Verhütung sind angesichts dieser Neuigkeit jedoch – wie so oft – guter Hoffnung. Wobei sie sich an die Bienen erst gewöhnen müssen, die ihren Zweisamkei­ten künftig beiwohnen werden. Es hat halt alles gute und nicht so gute Seiten. Zwei Fragen zum Thema blieben aber bisher unbeantwor­tet. Was bedeutet das für Pollenalle­rgiker? Droht ihnen nun ewige Enthaltsam­keit? Und, wenn das wirklich stimmt, wo bitte kommen die ganzen Blumenkind­er her?

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