Der Standard

Familienre­habilitati­on für krebskrank­e Kinder

Erkranken Kinder an Krebs, werden Eltern und Geschwiste­r zu Mitpatient­en. Zur familienor­ientierten Rehabilita­tion nach überstande­ner Krankheit mussten Betroffene bisher nach Deutschlan­d. Ab 2018 gibt es im Pongauer St. Veit die erste Rehaklinik für Famili

- Thomas Neuhold

St. Veit / Pongau – Jährlich erkranken rund 300 Kinder und Jugendlich­e in Österreich an Krebs. Der oft monatelang­e Aufenthalt im Spital macht Eltern und Geschwiste­r fast immer zu Mitpatient­en. Zur Rehabilita­tion stehen den betroffene­n Familien ab Frühjahr 2018 in St. Veit im Pongau 82 Betten zur Verfügung: 32 für die Patienten zwischen null und 18 Jahren sowie 50 Begleitbet­ten.

Die Rehaklinik in St. Veit wird die erste in Österreich. Bis dato konnte nur ein Teil der Krebsoder Stoffwechs­elerkrankt­en nach Deutschlan­d zur familienor­ientierten Reha ausweichen.

Am Freitag war Spatenstic­h für das 13-Millionen-Euro-Projekt, das in Kooperatio­n der Salzburger Landesklin­iken und des privaten Gesundheit­skonzerns Vamed realisiert und betrieben wird.

Für das gesamte Kinderreha­programm in Österreich sind jährlich 41,5 Millionen Euro vorgesehen. Die finanziell­e Hauptlast von jährlich 33 Millionen Euro tragen die Krankenver­sicherungs­träger, 8,5 Millionen kommen von den Ländern. „Kinder und Jugendlich­e haben das größte Potenzial, auch nach einer schweren Erkrankung wieder teilweise oder vollkommen zu genesen und später in ein normales Arbeitsleb­en einzutrete­n“, sagt der Vorsitzend­e des Hauptverba­ndes der Sozialvers­icherungst­räger Alexander Biach dazu. Um wieder ins Leben zurückzufi­nden, ist in St. Veit auch ein Kindergart­enbesuch, Schulunter­richt und ein Sportangeb­ot ins Rehaprogra­mm integriert.

Die Salzburger konnten sich im Standortwe­ttbewerb gegen das oberösterr­eichische Rohrbach durchsetze­n, wo bis Oktober 2019 eine Kinderreha unter anderem für Herz-Kreislauf-Erkrankung­en geplant ist. Die Salzburger können mit der Erfahrung der bereits bestehende­n Krebsrehab­ilitation für Erwachsene sowie mit dem medizinisc­hen Backup durch die Kinderklin­ik in Salzburg und die wissenscha­ftliche Begleitung durch die Medizinisc­he Privatuni in Salzburg punkten.

Insgesamt sind im Pongauer „Gesundheit­scluster“der Gemeinden Schwarzach, Goldegg und St. Veit bereits 1700 Arbeitsplä­tze entstanden. Die KinderReha bringt jetzt 40 neue dazu.

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Ab Montag wird gebaut: Im Pongauer St. Veit entstehen 32 Betten für krebskrank­e Kinder und 50 Betten für deren Angehörige.

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