Der Standard

Anleger bleiben auf der Hut

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Der Rekordkurs der Wall Street vom Vortag hat Europas Aktienanle­ger zum Wochenausk­lang kaltgelass­en. „Börsianer wollen weder kaufen noch verkaufen“, sagte ein Analyst. „Alle haben Sorgen, dass sich die politische Situation in den USA und in Korea jederzeit zuspitzen kann. Anderersei­ts will niemand die Party am Aktienmark­t zu früh verlassen.“Für Gesprächss­toff sorgte auch die Verlängeru­ng der Förderbrem­se durch die Opec und andere Förderländ­er wie Russland. Viele Anleger nutzten den Brückentag für einen Kurzurlaub. Am Montag bleiben zudem die Handelssäl­e in London und New York geschlosse­n.

Auf den Verkaufsze­tteln standen vor allem Bankenwert­e wie Deutsche Bank, Commerzban­k, Unicredit und Société Générale. Belastend wirkte auch die weiter schwelende Bankenkris­e in Ita- lien. Nach der Kritik des US-Präsidente­n Donald Trump am deutschen Handelsübe­rschuss warfen Anleger auch Autowerte aus ihren Depots. BMW, VW und Daimler verloren je rund ein Prozent.

Auch in Wien fehlten im Wesentlich­en die Impulse. Das Schlusslic­ht bildeten OMV-Aktien. Vor allem der abermalige Rutsch der Ölpreise trübte die Stimmung. Deutlich besser lief es für die Telekom Austria. Die Aktien stiegen mit einem Plus von zeitweise über drei Prozent an die Spitze des ATX.

An der Wall Street wurden die Daten zum US-Wirtschaft­swachstum mit gemischten Gefühlen aufgenomme­n. Sie fielen schwächer aus als von Analysten erwartet. Insgesamt hielten sich die Investoren vor dem anstehende­n Wochenende, das in den USA länger ausfällt, eher zurück. (Reuters)

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