Länder- Grüne rüsten sich für Nationalratswahl
Lunacek Spitzenkandidatin in Wien, Aslan in Tirol
Wien/Innsbruck – Am Ende war die 77. Landesversammlung der Wiener Grünen im Austria Center doch turbulenter als erwartet. Denn zwei der aktuell fünf Nationalratsmandatare aus Wien schafften es Samstag nicht unter die ersten vier Kandidaten der Wiener Liste: Menschenrechtssprecherin Alev Korun unterlag im zweiten Wahlgang um Platz drei Wissenschaftssprecherin Sigrid Maurer und musste sich mit dem fünften Platz zufriedengeben. Maurer, die aktuell ein Mandat über die Bundesliste hält, erklärte, sie habe „niemals damit gerechnet“. Kultursprecher Wolfgang Zinggl wurde von Gewerkschafter Markus Koza ausgestochen. Zinggl ist auf dem wenig aussichtsreichen Platz acht gereiht.
Am Anfang verlief jedoch alles glatt. Ulrike Lunacek, die auch auf der Bundesliste den ersten Platz besetzen soll, wurde mit 87,9 Prozent als Wiener Spitzenkandidatin gewählt. Platz zwei konnte der grüne Klubobmann Albert Steinhauser mit 90,4 Prozent für sich entscheiden. „Als Bürgerin dieses Landes und überzeugte Europäerin kann und will ich nicht zusehen, wie sich die SPÖ mit der FPÖ ins Bett legt“, stimmte Lunacek ihre Wahlkampfrede ein. Sie wolle die FPÖ in der Regierung verhindern: „Wer zündelt, muss damit rechnen, einen Flächenbrand auszulösen. Ich sage klar und deutlich: mit mir sicher nicht. Ich will verhindern, dass die Zündler in der nächsten Regierung sitzen.“
96 Prozent für Aslan
In Tirol wird die Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan, wie erwartet, als Spitzenkandidatin die Grünen in die Nationalratswahl führen. Sie erhielt bei der Tiroler Landesversammlung in Kals am Großglockner 96,2 Prozent der 104 Delegiertenstimmen. Auf Listenplatz zwei folgt Thomas Haidenberger. Die Tiroler Grünen haben aktuell zwei Mandate im Nationalrat. (ook)