Gebt den Grünen Pfeffer!
Peter Pilz wird den Grünen fehlen. Er ist nicht nur ein äußerst konsequenter und erfolgreicher Aufdecker, er ist auch ein Marketinggenie und ein pointierter Redner, wie es sie in den Reihen der Grünen nicht allzu viele gibt. Umgekehrt schaut es so aus, als ob die Grünen Pilz nicht allzu sehr fehlen werden.
Der 63-Jährige, der sich immer als Nachwuchshoffnung seiner Partei gesehen hatte, könnte jetzt mit einer eigenen Liste zur Nationalratswahl antreten. Offenbar gibt es bereits konkrete Überlegungen. Das wäre ein spannendes Experiment, wenn es gelingt, neben den Grünen – und das wäre wohl links neben den Grünen – noch einen Platz zu besetzen. Gänzlich unspannend wäre es, wenn sich hier nur von der Partei enttäuschte und verbitterte Silberrücken zusammenrotten würden.
Wenn es aber gelänge, ein breiteres Spektrum abseits der Querulanten zu repräsentieren und spannende Persönlichkeiten auf einer Liste zusammenzuführen, dann hätte eine solche Kandidatur ihren Reiz und gute Chancen, tatsächlich den Sprung in den Nationalrat zu schaffen.
Eine Zuspitzung der Positionen durch eine Grün-affine Liste könnte auch den Grünen helfen, aus ihrer Selbstgefälligkeit zu erwachen und ihre Kanten nachzuziehen. Peter Pilz als Zugpferd im Kreise unternehmungslustiger und listiger Mitstreiter – das wäre für den Wahlkampf durchaus eine Bereicherung. Und für das Parlament auch.