Constantia Flexibles löst sich vom Etikettengeschäft
Der Verpackungsspezialist Constantia Flexibles verkauft seine Etikettensparte an den US-Konzern Multi-Color. Der Kaufpreis von 1,15 Milliarden Euro wird zum Teil in Aktien bezahlt, wodurch Constantia zum größten Aktionär von Multi-Color aufsteigt.
Wien/Cincinnati – Der Wiener Verpackungsriese Constantia Flexibles verkauft seine Etikettensparte (Labels Division) an das USUnternehmen Multi-Color. Der börsennotierte Konzern mit Sitz in Cincinnati, Ohio, einigte sich mit dem französischen Finanzinvestor und Constantia-Mehrheitseigentümer Wendel auf die Übernahme des thüringischen Spezialisten für Flaschenetiketten, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.
Fällig werden 1,15 Milliarden Euro – fast zur Gänze in bar. Wenn die Transaktion abgeschlossen ist, erhält Constantia Flexibles 16,6 Prozent der ausstehenden MultiColor-Aktien und steigt dadurch zum größten Aktionär des USUnternehmens auf. Wendel, der Constantia Flexibles 2014 um 2,3 Milliarden Euro gekauft hatte, will den Erlös aus dem Verkauf der Etikettensparte nutzen, um Zukäufe für Constantia Flexibles zu finanzieren. Organisiert hatte die Transaktion die US-Investmentbank Goldman Sachs.
Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen wird der Abschluss der Transaktion für das vierte Quartal 2017 erwartet, teilte Constantia Flexibles weiters mit. Die Labels Division der heimischen Firma hat 23 Werke in 14 Ländern. Die Constantia-Sparte erzielte 2016 einen Umsatz von 605 Mio. Euro. Multi-Color, einer der weltweit größten Etikettenerzeuger, ist mit 5500 Mitarbeitern etwa doppelt so groß wie Constantia Labels, die 2800 Menschen beschäftigt. Beide kommen zusammen auf einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Mrd. Euro) und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 300 Millionen Dollar. (APA, Reuters, red)