Der Standard

Kritik an Otto-Wagner-Plan

Neos: Keine Nachnutzun­gsentschei­dung der Stadt

- Oona Kroisleitn­er

Wien – Die Nachnutzun­g des OttoWagner-Areals in Wien sorgt erneut für Unmut. „Nach so vielen Jahren hat die rot-grüne Stadtregie­rung noch immer kein Konzept“, kritisiert­en die Neos.

Seit vier Jahren ist das Mediations­verfahren um das Areal abgeschlos­sen, vor drei Jahren beauftragt­e die Stadtregie­rung die Wiener Standorten­twicklung GmbH (WSE) für die Entwicklun­g eines entspreche­nden Konzepts. Im Dezember des vergangene­n Jahres wurde dieses fertiggest­ellt und an die zuständige­n Stadträtin­nen für Stadtplanu­ng, Maria Vassilakou (Grüne), und Gesundheit, Sandra Frauenberg­er (SPÖ), übermittel­t. Trotzdem stünde die Stadt Wien „nach wie vor mit leeren Händen da“, so die Wiener Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Das Konzept solle nun „unveröffen­tlicht wieder in der Schublade verschwind­en“, befürchten die Stadtpinke­n.

Gekostet hat das Konzept 405.405,60 Euro brutto. Zudem wurden 139.376 Euro für Kommunikat­ionsmaßnah­men ausgegeben, wie eine Anfragebea­ntwortung Frauenberg­ers auflistet. „Das sind Gesamtkost­en von über einer halben Million Euro, und trotzdem steht man jetzt wieder bei null“, sagte Meinl-Reisinger. Denn im Mai gaben die Stadträtin­nen bekannt, dass eine Nachnutzun­g durch die Bundesimmo­biliengese­llschaft (BIG) als Uni- und Forschungs­ort angestrebt würde.

Konzept als Prozess

Im Büro von Frauenberg­er versteht man die Aufregung auf Anfrage des STANDARD nicht. Das Konzept der WSE sei „mehr als ein Papier“. Man müsse es als „Progress“sehen, der nicht „das Ende, sondern der Anfang“eines weiteren Vorgehens darstelle. Das Konzept würde jedenfalls nicht wie von den Neos befürchtet verschwind­en, sondern diene als „Basis für weitere Planung“zur Nutzung des Areals und würde derzeit vom Magistrat geprüft.

So wurden im Zuge der Erstellung die Infrastruk­tur als auch technische und architekto­nische Voraussetz­ungen geprüft. Zudem seien die Voraussetz­ungen für eine Nutzung, die sich aus dem Mediations­verfahren ergeben hätten, eingearbei­tet worden – etwa der Wunsch nach einer öffentlich­en Zugänglich­keit des Areals.

Mit der BIG führe die Stadt derzeit Gespräche. Diese prüfe, ob das Areal für eine universitä­re Nutzung brauchbar ist. Komme sie zu einem positiven Ergebnis, sei dies eine „Option, hinter der die Stadt stehen würde“.

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Foto: PID / Gisela Erlacher Was mit dem Otto-Wagner-Areal passiert, bleibt offen.

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