Grünes Licht für Elon Musks bemannte Rohrpost
Futuristisches Transportmittel soll Personen fast mit Schallgeschwindigkeit befördern
Wien – Elektroautos und Raumfahrt – mit seinen Firmen Tesla und Space X verfolgt Elon Musk bereits zwei seiner Visionen. Ein weiteres Ass hat er freilich noch im Ärmel: Hyperloop, eine Art bemannte Rohrpost, die Passagiere beinahe mit Schallgeschwindigkeit unterirdisch transportieren soll. Nun ließ Musk die Öffentlichkeit via Twitter wissen, dass er von der US-Regierung bereits eine Genehmigung für eine Verbindung zwischen New York und Washington erhalten habe – mit einer Einschränkung: Die Erlaubnis ist ihm zufolge nur mündlich erteilt worden.
Der Tesla-Chef verkündete weiters über Twitter, dass eine unterirdische Hyperloop-Fahrt aus dem Zentrum New Yorks in die USHauptstadt über Philadelphia und Baltimore nur 29 Minuten dauern werde. Die Genehmigung sei für die Firma The Boring Co erteilt worden, die von Musk unlängst zum Bau von Transporttunnels gegründet wurde.
Einen Praxistest hat das futuristische Verkehrsmittel bereits im Mai auf dem Gelände der Entwicklerfirma Hyperloop One im USBundesstaat Nevada bestanden – allerdings war das Vehikel nur fünf Sekunden lang in der Röhre unterwegs und erreichte eine Geschwindigkeit von bloß 112 Stundenkilometern. Hyperloop One sprach dennoch von einem Erfolg beim ersten Großversuch des Systems. Hauptsächlich sei es um das Herstellen eines vollständigen Vakuums in der Röhre gegangen, was laut Hyperloop One gelungen sei.
Musk versucht seit Jahren das Hyperloop-Projekt auf Schiene zu bekommen, bei dem Passagiere mit Magnetbahntechnik in Vakuumtunnels transportiert werden sollen. 2013 hatte er gesagt, eine Bahn von Los Angeles nach San Francisco werde weniger als sechs Milliarden Dollar kosten und sieben bis zehn Jahre Bauzeit haben.
Die Entwicklung von Hyperloop findet jedoch nicht unter Musks Alleinregie statt. Er konzi- pierte das System nämlich als sogenanntes Crowdsourcing-Projekt, bei dem Geld und Wissen aus verschiedenen Quellen kommen. Als Folge arbeiten neben Hyperloop One auch konkurrierende Firmen an dem Projekt.
Die Technologie befindet sich noch im Anfangsstadium, dennoch ist das Interesse sehr groß. Unternehmen wie Lufthansa haben bereits Interesse an Hyperloop kundgetan. Erstmals zum Einsatz kommen könnte das futuristische Verkehrsmittel in Dubai. Hyperloop One hatte vergangenen Sommer eine Machbarkeitsstudie mit dem Emirat vereinbart. Laut dem Unternehmen mischen im Rennen um die erste Strecke auch noch Großbritannien, China, Indien sowie Australien mit.
Countdown in Australien
In Down Under bleibt Musk mit Tesla nur noch ein Monat bis zur Installation der Akkufarm mit einer Speicherkapazität von 129 Megawattstunden. Diese soll Windenergie speichern, um in Südaustralien die Stromversorgung an windarmen Tagen zu sichern. Musk hatte versprochen, die Anlage binnen 100 Tagen in Betrieb zu nehmen – dazu muss sie laut The Australian Business Review per 23. August am Netz hängen. Ansonsten will Tesla die Akkufarm umsonst errichten, was die Firma mindestens 50 Millionen Dollar kosten würde. (aha)