Pilz tritt erst einmal zur Pressekonferenz an
Nach Sitzungsmarathon Präsentation der Liste mit Mitstreitern am Dienstag
Wien – „Kein Sterbenswörtchen“wollte sich Peter Pilz am Montag zu den Details seines Antretens entlocken lassen, nicht einmal dazu, ob er antritt. Wovon freilich auszugehen ist. Am Dienstag um 10.30 Uhr will er eine Pressekonferenz geben und die Öffentlichkeit über alle Details informieren. Die Pressekonferenz will er jedenfalls gemeinsam mit mehreren seiner Mitstreiter abhalten.
Am Montag hatte es eine Reihe von Sitzungen der Vertrauten um Pilz gegeben. In diesen Sitzungen, Pilz sprach von fünf Terminen, sollte neben einer konkreten Kandidatenliste auch der Finanzplan für einen allfälligen Wahlkampf vorgelegt werden, sowie die Orga- nisation des Teams und der Kampagne geklärt werden.
Meinungsforscher sind sich uneinig, ob Pilz mit einer eigenen Liste Chancen auf einen Einzug in den Nationalrat hat. Von zwei bis sieben Prozent war zuletzt alles prognostiziert worden.
„Es hagelt Absagen“, freute sich am Montag Paul Aigner, der Pressesprecher der Grünen-Bundessprecherin Ingrid Felipe, in einem Eintrag auf Facebook. Als Beleg für den Hagel führt Aigner den Rückzieher von Manfred Walter, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der Johannes-KeplerUniversität, an, der bekanntgab, doch nicht mit Pilz anzutreten.
Walter führt „unerwartet veränderte familiäre Verpflichtungen“an, nennt aber auch eine grundsätzliche Überlegung für seine Kehrtwendung: „die unklaren Personalia“. Wagner: „Als Sprecher der Plattform Heimat ohne Hass wäre es ein wenig eigenartig gewesen, plötzlich mit ehemaligen FPÖ-Funktionären in einem Klubraum zu sitzen.“
Walter ist Mitglied bei den Grünen in Oberösterreich, dort aber einigermaßen frustriert, wie er offen zugibt. „Der Frust ist in den letzten beiden Jahren immer größer geworden“, als Begründung führt er interne Vorgänge und den Konflikt mit den Jungen Grünen an. „Das hat über die Zeit das Frustfasserl vollgemacht, jetzt war es eben übervoll.“Den Grünen will er nach Gesprächen am Wochenende aber doch nicht den Rücken zukehren.
Walter ist nicht er einzige Grüne, der prinzipiell mit der Liste von Pilz sympathisiert, deren mögliche Öffnung nach rechts aber als Hemmnis für ein Engagement sieht. Auch der grüne Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger hat die mögliche Annäherung von Pilz an das freiheitliche Wählerpotenzial zum Anlass genommen, von einer Unterstützung der Liste Pilz abzusehen.
Der grüne Budgetsprecher Bruno Rossmann wollte oder konnte am Montag noch nicht sagen, ob er Pilz unterstützen werde.