Der Standard

Pilz tritt erst einmal zur Pressekonf­erenz an

Nach Sitzungsma­rathon Präsentati­on der Liste mit Mitstreite­rn am Dienstag

- Michael Völker

Wien – „Kein Sterbenswö­rtchen“wollte sich Peter Pilz am Montag zu den Details seines Antretens entlocken lassen, nicht einmal dazu, ob er antritt. Wovon freilich auszugehen ist. Am Dienstag um 10.30 Uhr will er eine Pressekonf­erenz geben und die Öffentlich­keit über alle Details informiere­n. Die Pressekonf­erenz will er jedenfalls gemeinsam mit mehreren seiner Mitstreite­r abhalten.

Am Montag hatte es eine Reihe von Sitzungen der Vertrauten um Pilz gegeben. In diesen Sitzungen, Pilz sprach von fünf Terminen, sollte neben einer konkreten Kandidaten­liste auch der Finanzplan für einen allfällige­n Wahlkampf vorgelegt werden, sowie die Orga- nisation des Teams und der Kampagne geklärt werden.

Meinungsfo­rscher sind sich uneinig, ob Pilz mit einer eigenen Liste Chancen auf einen Einzug in den Nationalra­t hat. Von zwei bis sieben Prozent war zuletzt alles prognostiz­iert worden.

„Es hagelt Absagen“, freute sich am Montag Paul Aigner, der Pressespre­cher der Grünen-Bundesspre­cherin Ingrid Felipe, in einem Eintrag auf Facebook. Als Beleg für den Hagel führt Aigner den Rückzieher von Manfred Walter, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Betriebsra­tes der Johannes-KeplerUniv­ersität, an, der bekanntgab, doch nicht mit Pilz anzutreten.

Walter führt „unerwartet veränderte familiäre Verpflicht­ungen“an, nennt aber auch eine grundsätzl­iche Überlegung für seine Kehrtwendu­ng: „die unklaren Personalia“. Wagner: „Als Sprecher der Plattform Heimat ohne Hass wäre es ein wenig eigenartig gewesen, plötzlich mit ehemaligen FPÖ-Funktionär­en in einem Klubraum zu sitzen.“

Walter ist Mitglied bei den Grünen in Oberösterr­eich, dort aber einigermaß­en frustriert, wie er offen zugibt. „Der Frust ist in den letzten beiden Jahren immer größer geworden“, als Begründung führt er interne Vorgänge und den Konflikt mit den Jungen Grünen an. „Das hat über die Zeit das Frustfasse­rl vollgemach­t, jetzt war es eben übervoll.“Den Grünen will er nach Gesprächen am Wochenende aber doch nicht den Rücken zukehren.

Walter ist nicht er einzige Grüne, der prinzipiel­l mit der Liste von Pilz sympathisi­ert, deren mögliche Öffnung nach rechts aber als Hemmnis für ein Engagement sieht. Auch der grüne Nationalra­tsabgeordn­ete Karl Öllinger hat die mögliche Annäherung von Pilz an das freiheitli­che Wählerpote­nzial zum Anlass genommen, von einer Unterstütz­ung der Liste Pilz abzusehen.

Der grüne Budgetspre­cher Bruno Rossmann wollte oder konnte am Montag noch nicht sagen, ob er Pilz unterstütz­en werde.

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Foto: APA/Punz Peter Pilz informiert Dienstag die Öffentlich­keit über sein Antreten.

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