Tausend Väter im Papamonat
Seit März gibt es 1089 Anträge auf „Familienzeit“
Wien – Seit Inkrafttreten des neuen Kindergeldkontos im März dieses Jahres haben über tausend Väter die „Familienzeit“– auch Papamonat genannt – beantragt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Familienministeriums hervor. Väter können damit direkt nach der Geburt des Kindes zwischen 28 und 31 Tage durchgehend zu Hause bleiben, dafür gibt es 700 Euro. Das Geld wird allerdings von der Gesamtsumme des Kinderbetreuungsgeldes abgezogen, wenn der Betroffene weiter zu Hause bleibt.
Die Väterbeteiligung beim Kindergeldbezug liegt nach den zuletzt verfügbaren Daten bei 19,4 Prozent. „Unser Ziel ist es, die Beteiligung der Väter auf 25 Prozent anzuheben“, sagt Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP). Deshalb freue sie sich besonders darüber, dass „das neue Modell des Familienzeitbonus so gut angenommen wird“. Seit März gab es insgesamt 1089 Anträge.
Der Papamonat ist Teil des neuen Kindergeldkontos. Das einkommensabhängige Kindergeld gibt es weiterhin, statt der bisherigen Pauschalvarianten gibt es aber seit März, vereinfacht gesagt, die Summe von bis zu 15.449 Euro für eine relativ flexible Bezugsdauer (zwischen rund zwölf und 28 Monaten für einen Elternteil bzw. zwischen rund 15,5 und 35 Monaten für beide Elternteile).
Eine Gesamtstatistik zum neuen Konto liegt noch nicht vor. Nimmt man den Juni als Momentaufnahme, bezogen knapp 8400 Personen Kindergeld, davon 5800 im Rahmen des Kindergeldkontos, und 2600 das einkommensabhängige Kindergeld.
SPÖ, Grüne und die ÖGB-Frauen haben erneut einen Rechtsanspruch auf den Papamonat verlangt. Es sei „höchste Zeit“, diesen Schritt anzugehen, sagt Gabriele Heinisch-Hosek, Frauensprecherin der SPÖ. Zudem solle der Monat auch für Eltern in Regenbogenfamilien offenstehen.
Judith Schwentner, Familiensprecherin der Grünen, fordert Nachbesserungen beim Gesetz. „Solange es keinen Rechtsanspruch auf einen Papamonat gibt und die 700 Euro des Papamonats vom weiteren Kinderbetreuungsgeld wieder abgezogen werden, bleibt er für viele Familien reines Wunschkonzert.“(APA, red)