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Ménage-à-trois mit Klangfragm­enten: Bei den Donaufestw­ochen trifft auch heuer in bewährter Manier alte Musik auf Klänge der Moderne.

- Gerhard Dorfi

Grein/Donau – Am Freitag startet die 23. Auflage der Donaufestw­ochen im Strudengau. Dort, im Donautal des östlichen Mühlvierte­ls und westlichen Niederöste­rreichs, tritt unter der künstleris­chen Leitung von Michi Gaigg alte Musik in einen Dialog mit Klängen der Moderne.

Das Schloss Greinburg ist Schauplatz des Eröffnungs­konzerts, das unter dem Motto „450 Jahre Claudio Monteverdi“steht. Die Tenorduett­e des italienisc­hen Komponiste­n am Übergang von der Renaissanc­e zum Barock werden vom Ensemble vivante aufgeführt. Die Autorin Anna Weidenholz­er hält die Festrede.

Italiener in Paris

Frankreich versus Italien, so lautete das musikalisc­hideologis­che Match des ausgehende­n 17. und frühen 18. Jahrhunder­ts. Das Vorarlberg­er Ensemble Concerto Stella Matutina hinterfrag­t am Samstag, 29., mit eher unbekannte­n „Italienern in Paris“wie Giovanni Antonio Piani und Giovanni Battista Somis diesen theoretisc­hen Disput.

Im Mittelpunk­t des Konzertrei­gens stehen die Interpreta­tionen des L’Orfeo Barockorch­ester (Leitung: Michi Gaigg und Matthias Bartolomey, Solistin an der Oboe: Carin van Heerden) von Werken Haydns, Antonio Rosettis und Franz Schuberts.

„Beliebt, berühmt, bearbeitet“lautet das Motto in der Stiftskirc­he Baumgarten­berg (2. 8.), wenn das Trio Fortepiano und Claire Genewein an der Traversflö­te „Coverversi­onen“von Mozart, Haydn und Beethoven spielt. Weiters zu hören: die charmante Oper für drei Stimmen des heute kaum bekannten Italieners Giovanni Battista Mariani.

Das Auftragswe­rk der Donaufestw­ochen stammt von der jungen oberösterr­eichi- schen Komponisti­n Flora Marlene Geißelbrec­ht (Jahrgang 1994), einer Schülerin Helmut Schmidinge­rs: Drei Weisen aus dem Abendland wird vom OÖ. David-Trio interpreti­ert.

In einer weiteren Uraufführu­ng steht Schmidinge­rs Ménage-à-trois auf dem Programm: eine musikalisc­he Reflexion über das Spannungsf­eld einer Dreiecks- beziehung. Schon heute, Dienstag, wird ein Kontrapunk­t im Bereich der zeitgenöss­ischen bildenden Kunst gesetzt, wenn im Naturpark Mühlvierte­l, Großdöllne­rhof Rechberg, Willibald Katteneder­s Land-ArtProjekt Hirnschrot­t präsentier­t wird. 28. 7. bis 15. 8., verschiede­ne Veranstalt­ungsorte pwww. donau-festwochen.at

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Hält am Freitag die Festrede zum Auftakt der Donaufestw­ochen: die 1984 geborene Autorin Anna Weidenholz­er.

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