Investoren kehren Autobranche den Rücken
Die Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer haben am Montag am deutschen Aktienmarkt wieder tiefe Spuren hinterlassen. Daimler, VW und BMW fielen deutlich und belasteten damit vor allem den deutschen Leitindex Dax, der schon am Freitag unter Druck geraten war. „Neben dem stärkeren Euro versetzte die aktuelle Debatte um mögliche Absprachen den deutschen Vorzeigeexporteuren einen zusätzlichen Schlag“, sagte LBBW-Analyst Clemens Bundschuh. Der Euro steht mit Kursen von über 1,1650 Dollar so hoch wie seit etwa zwei Jahren nicht mehr, was deutsche Autos auf dem Weltmarkt ohnehin schon teurer macht.
Zudem sorgen auch die Einkaufsmanagerindizes für Frankreich, Deutschland und die Eurozone für lange Gesichter. Wie das Institut IHS Markit in London mitteilte, lag der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex bei 55,8 Punkten, um 0,5 Zähler weniger als im Vormonat.
Aufwärts ging es unter den Einzelwerten mit Philips. Der Elektrokonzern hatte sich zuletzt von seinem Leuchtengeschäft getrennt und will sich nun vor allem auf Medizintechnik und private Gesundheitspflege konzentrieren. Der Chipkartenhersteller Gemalto stürzte in Amsterdam nach kritischen Analystenstimmen hingegen zweistellig stark ab.
An der Wiener Börse sank Immofinanz nach dem Verkauf von Immobilien in Köln, der einen negativen Ergebnisbeitrag von rund zehn Mio. Euro bringen soll.
An der Wall Street stieg WebMD Health um fast ein Fünftel. Der Gesundheitsinfoanbieter geht für 2,8 Mrd. Dollar an den Finanzinvestor KKR. (red)