Der Mond besitzt viel mehr Wasser als bisher angenommen
Providence/Wien – Der Mond galt bis vor wenigen Jahren als staubtrocken. Diese Ansicht wurde auch durch die Mondmissionen bestätigt, die in den 1960er- und 1970er-Jahren zu unserem Trabanten aufbrachen. Doch just in Proben von Mondgestein, das von den Apollo-Missionen zur Erde gebracht wurde, fanden Forscher 2008 Spuren von Wasser, gespeichert in winzigen Kügelchen aus vulkanischem Glas, und zwar immerhin 0,5 Promille.
Diese Funde wurden in den vergangenen Jahren bestätigt. Doch wie viel solcherart gespeichertes Wasser befindet sich auf dem Mond? Dieser Frage gingen Ralph Milliken (Brown University) und Shuai Li (Universität von Hawaii) im Fachblatt Nature Geoscience nach und fahndeten in den Daten der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 nach der Signatur von Wasservorkommen.
Das Ergebnis: Wasservorkommen finden sich nahezu über die gesamte Mondoberfläche verteilt. Vulkanisches Gestein auf dem Mond scheint also allgemein recht wasserreich zu sein. Das wiederum könnte praktischen Nutzen für die Erforschung des Erdtrabanten haben, weil es vermutlich auf dem Mond extrahiert werden kann.
Unklar ist allerdings, wie das Wasser auf den Mond kam. Womöglich blieb es doch bei der Entstehung des Mondes nach einer Planetenkollision übrig. (tasch)