Der Standard

Eurofighte­r- Geld: Spur zu Karl-Heinz Grasser vermutet

Geldflüsse von Eurofighte­r-Verkäufer EADS an einen damaligen Magna-Manager könnten einen Konnex zur Causa Buwog haben. Die Grünen fragen den Justizmini­ster, ob Geld davon bei Grasser gelandet sein könnte.

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Wien – In der Causa Eurofighte­r/ EADS wird ermittelt, in der Causa Buwog/Ex-Finanzmini­ster KarlHeinz Grasser ist die Anklage rechtskräf­tig – allerdings prüft der Verfassung­sgerichtsh­of noch Fragen zu einem Befangenhe­itsantrag. In einem Strang der Causa geht es um 500.000 Euro, die Grasser 2005 von der Schweiz nach Wien transferie­rte; laut seiner Darstellun­g Geld der Schwiegerm­utter, das er veranlagen sollte.

Die Korruption­sstaatsanw­altschaft glaubt aber, es gehe um Geld Grassers, das er bei der Buwog-Privatisie­rung widerrecht­lich bekommen habe. Grasser und die übrigen Buwog-Angeklagte­n bestreiten die Vorwürfe, und es gilt die Unschuldsv­ermutung.

Grüne Nationalra­tsabgeordn­ete stellen nun, anhand von Erkenntnis­sen aus dem Eurofighte­r-UAusschuss, andere Vermutunge­n zur Herkunft des Schwiegerm­utter-Geldes an. Sie orten Verbindung­en zu „Zahlungsfl­üssen in Zusammenha­ng mit MagnaGegen­geschäften“, wie es in einer parlamenta­rischen Anfrage von Gabriele Moser und anderen an den Justizmini­ster heißt.

Sie knüpfen eine Argumentat­ionskette zu jenen 6,8 Millionen Euro, die ein Ex-Manager der Magna, Hubert H., von EADS bekam, „unter Bezugnahme auf Gegengesch­äftsbestät­igungen“. Die Grünen zeichnen den Weg der 6,8 Mio. Euro nach; 1,8 Mio. davon wurden laut einem Anwalt im Mai 2005 in bar abgehoben und landeten bei H.s Ehefrau. Der damalige Magna-Manager hatte laut Anfrage schon vor Abschluss der Eurofighte­r-Kaufverträ­ge Kontakt mit Minister Grasser.

Vom Justizmini­ster wollen die Grünen nun u. a. wissen, ob die Staatsanwa­ltschaft überprüft hat, ob Ehefrau H. „tatsächlic­h Letztempfä­ngerin“der 1,8 Mio. war. Und, „inwieweit die Staatsanwa­ltschaft überprüft hat, ob die familiären Geldtransf­ers des damals amtierende­n Finanzmini­sters 2005 nicht auch ihren Weg über obengenann­te Konstrukti­on genommen haben könnten“. Grassers Anwalt, Manfred Ainedter, kann das nach den „mehrfachen Prüfungen“der Geldströme „ausschließ­en“. (gra)

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