Der Standard

Giorgio Armani gönnt sich 80 Millionen Euro

Bisher hat der Modeschöpf­er die Gewinne seines Unternehme­ns stets den Rücklagen zugeführt. Jetzt geht er unter die „Big Spender“. Was der 83-Jährige mit seiner Sonderdivi­dende machen will, beschäftig­t die Gerüchtekü­che.

-

Mailand – Mailands Top-Modedesign­er Giorgio Armani gönnte sich eine Sonderdivi­dende von 80 Millionen Euro. Dies ist eine Neuheit. Denn bisher wurden die kontinuier­lich wachsenden Gewinne stets den Rücklagen zugeführt. Was der 83-jährige Modeschöpf­er mit seiner Sonderdivi­dende machen will, steht in den Sternen. Gerüchte zirkuliere­n, dass er damit unter anderem auch seine Luxusvilla und Weingut auf der Insel Pantelleri­a verschöner­n wolle.

Das von Giorgio Armani in den SiebzigerJ­ahren begründete und nach ihm benannte Modeimperi­um zählt zu Italiens Musterknab­en. Nicht nur, dass der Markenname Giorgio Armani weltweit wegen seiner lässigen Eleganz zum Kult wurde. Auch finanziell punktet der Italiener.

Das Unternehme­n weist keinerlei Verbindlic­hkeiten gegenüber Banken und eine Liquidität von knapp 800 Millionen Euro auf. Zwar ging der Umsatz im Vorjahr um fünf Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück, der Gewinn stieg aber um 12,5 Prozent auf 271 Millionen Euro. Das Umsatzminu­s führt der Wahl-Mailänder auf schwächere­s Wachstum in China, auf den Terror in Europa und auf einen generellen Wechsel des Einkaufsve­rhaltens zurück. Er will deshalb einen Strategiew­echsel und die zahlreiche­n Labels, die in den vergangene­n Jahren erfolgreic­h vermarktet wurden, reduzieren. Angeblich sollen nur mehr drei Marken übrig bleiben: Giorgio Armani, Emporio Armani und Armani Exchange. Jeans und Armani Collezioni gehen in Emporio Armani auf. Der Strategiew­echsel kostet, allein im Vorjahr erhöhten sich die operativen Kosten um 85 Millionen Euro. (tkb)

Newspapers in German

Newspapers from Austria