Der Standard

Wie soziale Innovation gelingen kann

Studien zu Faktoren und Voraussetz­ungen für Erfolg

- Anja Christanel­l

Wien – Soziale Innovation­en sind Treiber gesellscha­ftlicher Veränderun­g und nachhaltig­er Entwicklun­g. Seit rund 15 Jahren stehen sie im Fokus vieler nationaler Regierunge­n, der EU und internatio­naler Organisati­onen.

Von einer sozialen Innovation spricht man dann, wenn es sich um eine neue Problemlös­ung für den jeweiligen Kontext (z. B. für eine Zielgruppe, eine Organisati­on oder eine Region) handelt, positive Wirkungen für eine bestimmte Zielgruppe das wichtigste Ziel sind und Menschen dabei interagier­en. Soziale Innovation­en können eine höhere Lebensqual­ität für benachteil­igte Bevölkerun­gsgruppen schaffen. Auch wenn sie öffentlich­e Aufgaben nicht in ihrer Gesamtheit und auf Dauer übernehmen können, können sie Systemmäng­el aufzeigen und durch effektiver­e und effiziente­re Lösungen neue Impulse für die öffentlich­e Hand liefern.

Welche Rolle spielen dabei Non-Profit-Organisati­onen? Träger von sozialen Innovation­en können Einzelpers­onen, soziale Bewegungen, gewinnorie­ntierte wie gemeinnütz­ige Organisati­onen oder staatliche Institutio­nen sein. Dennoch zeigt sich, dass der Non-Profit-Sektor derzeit eines der wichtigste­n Felder für soziale Innovation­en ist. Je mehr die Integratio­n benachteil­igter Zielgruppe­n in den Vordergrun­d tritt, desto eher sind NPOs wesentlich­e Treiber hierfür.

Stehen zu Beginn einer sozialen Innovation ein konkreter Anlass, erste Ideen und Umsetzungs­schritte – folgen später ihre Verstetigu­ng und Verbreitun­g. Das Ziel einer jeden sozialen Innovation ist der systemisch­e Wandel: Die gesamte Zielgruppe soll von der Innovation erreicht werden. Damit es letztlich zu einem solchen Wandel kommt, bedarf es Kooperatio­nen, um gesetzlich­e und strukturel­le Veränderun­gen zu bewirken. Welche Kooperatio­nen es hierfür braucht, steht im Zentrum einer Studie des NPO- und SE-Kompetenzz­entrums. Entlang vielfältig­er Kooperatio­nen zwischen österreich­ischen Wirtschaft­sunternehm­en und Umweltschu­tz- bzw. sozialen Organisati­onen wird aufgezeigt, welche Voraussetz­ungen zu einer erfolgreic­hen Zusammenar­beit führen, wie die Beteiligte­n voneinande­r lernen, wie wirkungsvo­lle soziale Innovation­en entstehen. pStudien unter: epub.wu.ac.at

ANJA CHRISTANEL­L ist Senior Researcher am Kompetenzz­entrum für Nonprofit Organisati­onen und Social Entreprene­urship der WU Wien.

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