Angriffe auf Rohingya für UN „ethnische Säuberung“
Genf/Rangun – Die Vereinten Nationen haben das Vorgehen Myanmars gegen die muslimische Minderheit der Rohingya scharf verurteilt. „Die Situation scheint aus einem Lehrbuch für ‚ethnische Säuberungen‘ zu stammen“, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra’ad al-Hussein, am Montag in Genf.
Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen Rohingya-Rebellen und Regierungsarmee im Bundesstaat Rakhine war Ende August wieder voll entbrannt. Bei Kämpfen wurden seitdem hunderte Menschen getötet. Nach neuesten UN-Angaben flohen bereits rund 313.000 Rohingya ins Nachbarland Bangladesch. Beobachter vermuten, dass sich zehntausende weitere Flüchtlinge in den Wäldern und den Bergen versteckt halten. Es gebe Berichte über brennende Dörfer und Exekutionen ohne Prozess.
Kritik vom Dalai Lama
Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, hat sich am Wochenende „traurig“über die Gewalt gegen die Minderheit der Rohingya gezeigt. „In einer solchen Situation hätte Buddha definitiv diesen armen Muslimen geholfen“, sagte der 82-jährige Friedensnobelpreisträger in Indien, wo er im Exil lebt. (Reuters, AFP, dpa)