China stoppt Weichkäseeinfuhr
Französische Sorten wie Camembert und Brie betroffen
Peking/Paris – Die traditionsreichen französischen Käsehersteller haben ein gravierendes Problem. China hat die Einfuhr diverser Weichkäsesorten gesperrt. Bekannte Sorten wie Camembert, Brie und Roquefort dürfen seit wenigen Tagen nicht mehr nach China geliefert werden. Zwar trifft der Bann auch andere Länder, aber Frankreich ist davon am stärksten betroffen.
„Der gesamte Markt für Weichkäse ist jetzt gesperrt“, sagte William Fingleton, Sprecher der EUVertretung in China, zu CNN. Die Union hat bereits gegen die Schritte Pekings protestiert. Die Asiaten argumentieren mit dem hohen Bakteriengehalt des Weichkäses. Doch, so Fingleton: „Weichkäse, der mit gleichen Zutaten in China hergestellt wird, gilt als unbedenklich.“
Große Hersteller aus Europa müssen sich derzeit auf Hartkäseverkäufe beschränken, wie Vin- cent Marion vom Schanghaier Online-Käsehändler Cheese Republic sagt. Zudem darf auch der bereits nach China eingeführte Weichkäse weiter vertrieben werden. Marion vermutet, dass China die eigene Produktion bevorzugen möchte. Laut AFP sind auch viele Restaurants betroffen. Er müsse nun die Speisekarte ändern, erklärte Axel Moreaux vom Lokal Paradox in Peking.
Es ist nicht das erste Mal, dass China Käseimporte beschränkt. 2014 war die Aufregung groß, als britische Produkte wegen angeblicher Hygienemängel gesperrt wurden. 2008 musste Italien das Verbot von Mozzarella-Einfuhren zur Kenntnis nehmen. Das Milchprodukt war damals dioxinverseucht. Die Restriktionen hielten jeweils nicht lange. Nun rechnet Händler Marion aber mit anhaltenden Beschränkungen. Von den chinesischen Behörden gab es keine Stellungnahme. (red)