Der Standard

Olympia-Party mit Misstönen

Paris und LA feiern, IOC hat mit Rio und Korea zu tun

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Lima – Vorfreude bei Paris und Los Angeles auf die Vergabe der Olympische­n Sommerspie­le 2024 und 2028, aber auch Ärger wegen der anhaltende­n Korruption­saffäre um Rio 2016 und Sorgen um die Winterspie­le 2018 in Südkorea: Die olympische Familie schwankt beim IOC-Gipfel in Perus Hauptstadt Lima zwischen Partylaune und Krisenfrus­t.

Die Vollversam­mlung des IOC hatte die Doppelverg­abe an Paris und Los Angeles bereits im Juli beschlosse­n. Am Mittwoch (21 Uhr MESZ) steht nur noch die Verkündung aus. „Für das IOC wäre es ein großer Fehler, diese Gelegenhei­t nicht zu nutzen“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach zur ersten Doppelverg­abe seit 100 Jahren. Nur noch zwei Kandidaten waren für die Sommerspie­le 2024 übrig geblieben, keiner sollte verprellt werden. Paris erhielt den Zuschlag, feiert nach 100 Jahren ein Olympia-Comeback. LA übt sich in Geduld und wird dafür mit 1,5 bis zwei Milliarden Euro belohnt. „Dieses Angebot konnten wir nicht ausschlage­n“, sagt Bürgermeis­ter Eric Garcetti.

Sorgen bereitet dem IOC in Lima die Korruption­saffäre um Rios OK-Chef Carlos Arthur Nuzman, dem Stimmenkau­f vor der Vergabe der Sommerspie­le 2016 vorgeworde­n wird. Bach (63) verteidigt­e den abwartende­n IOCKurs. „Wir haben getan, was wir tun konnten. Keine Organisati­on in der Welt ist immun, kein Gesetz ist so perfekt, dass es nicht gebrochen werden kann.“

Bezüglich der militärisc­hen Provokatio­n Nordkoreas und der wachsenden Angst um die Ausrichtun­g der Winterspie­le 2018 im knapp 100 Kilometer entfernten Pyeongchan­g in Südkorea gibt sich das IOC betont sicher. „Es gibt noch nicht einmal einen Hinweis darauf, dass es eine Bedrohung für die Sicherheit der Spiele im Konnex mit den Spannungen zwischen Nordkorea und einigen anderen Ländern gibt“, war dazu von Bach zu hören. (sid, red)

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