Der Standard

Leipziger Lernprozes­s

Das Debüt in der Champions League war nicht fulminant – Dortmund patzte

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Leipzig/London – „Alles ist noch offen, wir sehen uns auch noch in Dortmund“, sagte BVB-Trainer Peter Bosz fast schon trotzig nach dem 1:3 bei Tottenham Hotspur, seinem ersten Spiel als Trainer in der Champions League. Im Rückspiel muss ein deutlicher Sieg her, um im möglicherw­eise entscheide­nden direkten Vergleich die Nase vorn zu haben. Aber schon beim ersten Heimspiel gegen Titelverte­idiger Real Madrid steht Dortmund gewaltig unter Druck. Es bedarf einer deutlichen Leistungss­teigerung. Die Abwehr leistete sich grobe Fehler, die Spielweise nach vorn war viel zu naiv für die Spurs.

Ohne größere Blessuren und vor allem ohne Niederlage beendeten hingegen die Leipziger ihr Debüt in der Königsklas­se. Ganz zufrieden war der Vizemeiste­r aber nicht, denn ein Auftaktsie­g gegen Monaco wäre mit etwas mehr Mut und weniger Nervosität durchaus möglich gewesen. Es wurde ein 1:1. Die ÖFB-Legionäre Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker spielten durch. „Als die Hymne gespielt wurde, sind bei mir und sicher auch bei anderen die Knie ein bisschen weich geworden. Das hat man im Spiel vielleicht auch gemerkt“, sagte Torjäger Timo Werner, der angeblich von Real Madrid umworben wird. Bezeichnen­d, dass ausgerechn­et Emil Forsberg, der einzige Leipziger mit Champions-League-Erfahrung, die 1:0-Führung (33.) und damit das allererste Europapoka­lTor des vor acht Jahren gegründete­n Klubs erzielte. Das sei ein „ganz besonderer Moment“gewesen, sagte er Schwede. Dann sagte der Mann, der vor kurzem noch unbedingt den Klub verlassen wollte, er sei „stolz auf die Stadt und den Verein“. Und er kündigte an: „Das war ein Tor für alle, und es kommen noch mehr.“

Für größere Heldentate­n müssen die Leipziger ihre Nervosität ablegen und aus Fehlern lernen. Dass der Ausgleichs­treffer durch Youri Tielemans nur 114 Sekunden nach der Führung und als Folge mehrerer Patzer in der Defensive fiel, wurmte Trainer Ralph Hasenhüttl. „Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, aber auch, was uns noch fehlt.“(red)

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Foto: AP / Michael Sohn Marcel Sabitzer gab sein Debüt in der Champions League.

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