Der Standard

Arnie und Kern laden Akkus auf

Tesla-Rivale Kreisel eröffnet Werk mit viel Prominenz

-

Wien – Das Unternehme­n gilt als künftiger Stern am Automobilm­arkt. Kreisel Electric aus dem Mühlvierte­l macht mit seinen leichten Batterien bereits seit einigen Jahren Schlagzeil­en. Wachsende Bestellung­en und Kooperatio­nen von und mit internatio­nalen Hersteller­n wie Audi, Porsche Mercedes oder BMW ließen den alten Standort aus allen Nähten platzen. Weshalb vor gut einem Jahr in Rainbach nahe Freistadt der Spatenstic­h für die Errichtung eines neuen Werks erfolgte.

Am Dienstag ist es nun so weit. Bundeskanz­ler Christian Kern wird sich in die Kreiselstr­aße 1 zur Batterie-Taufe begeben. In seinem Schlepptau: Muskel-, Schauspiel-, Polit- und auch ein wenig ÖkoLegende Arnold Schwarzene­gger, der schon lange Kunde der Oberösterr­eicher ist. Er ließ seinen 500 PS starken Mercedes-Geländewag­en von Kreisel zum E-Mobil umwandeln. „Da geht ein Traum in Erfüllung“, jubelte der Terminator im Jänner, als das Modell in Kitzbühel publicityg­erecht vorgestell­t wurde. Der Austro-Akku wurde anstelle des Dieseltank­s eingebaut. Das Auto schafft es laut Firmenanga­ben in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, drei Sekunden schneller als das Original mit einem Diesel-V6-Motor.

Diese und andere Innovation­en führten zu allerlei Berichten darüber, dass Kreisel zum Tesla-Konkurrent­en avancieren könnte. Vorerst wurde eine 7000 Quadratmet­er große Fertigung errichtet, in der 70 Mitarbeite­r beschäftig­t werden. Ende 2018 ist ein Anstieg des Personals auf 200 Leute geplant. 14 Millionen Euro wurden investiert, darunter auch in einen 1000kWh-Batteriesp­eicher und eine Photovolta­ikanlage. Derzeit hat Kreisel nach eigenen Angaben 42E-Mobilitäts­projekte in den Auftragsbü­chern stehen. Die Batterie ist nämlich längst nicht alles aus dem Stall dreier Brüder. Antrieb, Ladetechni­k und Software zählen ebenfalls zum Mühlviertl­er Sortiment.

Kürzlich stimmte auch der Industrieb­erater Frost & Sullivan in die Jubelkläng­e ein. Kreisel verfüge über die leichteste Batterie – 4,1 Kilo wiegt das Ding – am Markt, die mit einer Laufzeitga­rantie von 400.000 Kilometern einen weiteren Wettbewerb­svorteil aufweise. Ob sich der positive Energiesch­ub der Oberösterr­eicher zum Aufladen des Kanzler-Akkus eignet, wird sich freilich erst zeigen. (as)

Newspapers in German

Newspapers from Austria