Liebeslügen und Räubergeschichten
Peter Simonischek und Barbara Karner lesen Arthur Schnitzlers „Kleine Komödie“
Wien – Es ist ja nicht so, als brauchte man in Wien einen besonderen Anlass, um Arthur Schnitzler zu spielen. Das Volkstheater ist dem Autor aber ganz besonders verbunden, wurden hier doch mehrere seiner Stücke uraufgeführt. Und schließlich befindet sich das Haus seit 2016 nun auch offiziell am Arthur-Schnitzler-Platz.
Am Mittwoch konnten Versatzstücke dieser Verbundenheit im Rahmen eines Schnitzler-Abends erlebt werden: Peter Simonischek und seine Frau Barbara Karner lasen den Briefroman Die kleine Komödie. Doch bevor der Besucher auf der Tribüne Platz nahm, wurden Szenen der hier uraufgeführten Stücke (Märchen, Reigen, Anatol) an verschiedenen Ecken des Hauses gespielt. So schäkerte im Foyer die Dirne mit dem Soldaten aus dem Reigen (Marlene Hauser und Jan Thümer), fürs Stelldichein ging es geschwind vor die Tür. In der linken Garderobe zankten sich Fanny und Klara aus dem Märchen (Isabella Knöll und Laura Laufenberg) über Heiratsaussichten, während sich im rechten Flügel Anatol und Max (Andreas Patton und Rainer Galke) aus Anatol dessen lang vergangener Liebschaft Bianca erinnern.
Wenig überraschend waren die altbekannten Szenen, die durch historisierende Kostüme brav wirkten. Umso mehr, als eine Episode gewaltig aus der Reihe tanzte: Der Dichter und die Schauspielerin aus dem Reigen (Lukas Holzhausen und Anja Herden) fahren auf eine Landpartie hinter die Tribüne, gewandet in plüschige Ganzkörperanzüge. Der Dichter wird buchstäblich zum Esel, die Schauspielerin zum grellrosa Go- rilla. Die Lesung im Hauptprogramm kam ohne solche Kinkerlitzchen aus. Lebemann Alfred und Edelkokotte Josefine, fadisiert von den ewig gleichen Gesellschaften (Champagner im Prater, Walzer tanzen im Hotel Sacher), ersehnen eine neue Jugendliebe.
Wie es der Zufall will, treffen sie einander, als beide ärmlich verkleidet auf die „Jagd“gehen. Ein Komödienspiel voller „vergnüglicher Lügen“beginnt. Man wandelt durch den Pötzleinsdorfer Wald statt durch den Ersten Bezirk und wähnt sich in einem grandiosen Abenteuer. Erste Ermüdungserscheinungen dann auf dem Land: Es wäre arg fad im untapezierten Zimmer, „hätte man sich nicht so lieb“. Karner und Simonischek brachten diese feinen ironischen Nuancen von Schnitzlers Text vortrefflich zum Strahlen, das Publikum war begeistert.
Wechsel an die Gitarre
Der sonnige Hart hingegen, der wurde in den mittleren 1980ern heroinabhängig, im letzten Jahr der Band wurde er als HIV-positiv diagnostiziert, was sich Monate später als Irrtum erweisen sollte. Doch nach anhaltenden Spannungen und dem Suizid ihres Managers löste sich die Band auf. Von Hart geschriebene Songs wie Don’t Want to Know If You Are Lonely, Books About UFOs oder Flexible Flyer zählten zu den besten der Band.
Hart war der Erste, der daraufhin solo Musik veröffentlichte. Das zartbittere 2541 war ein Lied über das alte Headquarters der Band, das sich auch auf seinem exzellenten ersten und im Alleingang produzierten Album Intolerance (1989) wiederfand. In den 1990er wechselte er vom Schlagzeug an die Gitarre und veröffentlichte mit der Band Nova Mob zwei Alben, auf denen er das Rezept von Hüsker Dü ohne deren getriebenen Irrsinn weiterverfolg-