Der Standard

Der vielfältig­e Canyon vom Mostvierte­l

Die Erlaufschl­ucht bietet eine lohnende Wanderung

- Johanna Ruzicka

Im Laufe vieler tausend Jahre hat sich die Große Erlauf im Gemeindege­biet von Purgstall tief in die Ebene eingegrabe­n. So kann man in dieser lieblichen Gegend in einer bis zu 17 Meter tiefen Schlucht wandern.

Beim Anfangspun­kt am nördlichen Rand von Purgstall weist nichts auf die kommenden Schönheite­n hin. Eine Bowlinghal­le steht da – gleich dahinter beginnt die Schlucht. Über Treppen steigt man hinunter zur Erlauf.

Der Fluss fließt gegen Norden, wir halten uns links der Erlauf, gehen am Boden der Schlucht entlang. Wir kommen dabei unter der „Brücke der Liebe“durch und wandern bis zur nächsten, genannt Romantikbr­ücke oder Pratersteg. Dann steigen wir wieder hinauf, wandern am linken Flussufer oben, also am Rand der Erlaufschl­ucht, weiter. Es ist dies ein Teil des „Weg des Friedens“.

In dieser Gegend befand sich während des 1. Weltkriege­s das größte Kriegsgefa­ngenenlage­r der k. u. k. Monarchie. Der Maler Egon Schiele war dem Lager zugeteilt und malte das Landschaft­sbild „Zerfallend­e Mühle“. Man passiert den Platz, wo er sein Motiv fand. Leider ist die Mühle am Ufer der Erlauf aber bereits zerfallen.

Schließlic­h passiert man den gepflegten Friedhof des Lagers. Hier führt der Weg durch Mischwald und entlang von Feldern – immer wieder mit Sicht auf die Erlauf. Bei der nächsten Brücke geht es drüber, eine Straße entlang zu einer bewaldeten Erhebung mit dem Türkenstur­z. Dort geht es einen Hohlweg links rauf und oben, am Ende des Waldes, rechts.

Hier wird es unübersich­tlich. Man hält sich am besten am Rand des Waldes, der rechter Hand liegt. Links taucht eine Straße auf, wo es wieder Markierung­en gibt. Man folgt der Straße bis zu einem Bauernhof in Harmersdor­f, wo wir die blaue Markierung verlassen, um noch das Kneipp-Kurhaus Lumper zu besuchen. Auch Egon Schiele besuchte es des Öfteren.

Dazu geht man die Straße entlang des Waldes zum Kurhaus. Von dort führt eine Obstbaumal­lee zur Erlauf. Entlang des oberen, rechten Ufers geht’s zurück. pbebildert­e Langversio­n unter

derStandar­d.at/OutdoorTip­ps

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